»Digitaler Informatikunterricht - Geht da noch was (mehr)?«Marcel Lehmann, Sven Hofmann
Zu finden in: Informatik - Bildung von Lehrkräften in allen Phasen (Seite 313 bis 313), 2021
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Zusammenfassungen
Die Diskussionen über digitalen Unterricht und digitale Schule sind nicht erst seit Beginn der COVID-19-Pandemie in aller Munde, haben in Zeiten von Homeschooling, Distanzunterricht und Web-Konferenzen aber noch einmal eine deutliche Intensivierung erfahren. Zwar war der Digitalisierungsbegriff schon vorher in Debatten präsent, zielte jedoch häufig auf Technik ab und fokussierte sich in erster Linie auf die Ausstattung der Schulen, Lehrkräfte und Lernenden mit digitalen Endgeräten. Auch wenn diese momentan noch nicht flächendeckend vorauszusetzen ist, entwickelt sich die Digitalisierung des Unterrichtsprozesses aus didaktisch-methodischer Sicht immer mehr zur Herausforderung an die Lehrer*innen. Diese sehen sich in der Pandemie-Zeit in zunehmendem Maße mit Anforderungen zur Digitalisierung ihres Unterrichts konfrontiert, denen sie teilweise erfolgreich, teilweise mit Fehlvorstellungen oder in Ermangelung innovativer Ideen und Konzepte zu begegnen versuchen. Hoffnung wird hierbei häufig auf den Informatikunterricht gelegt. Ist dieser nicht ohnehin schon digitalisiert oder geht da noch mehr? Im Rahmen des Projektes “Unterrichten mit digitalen Medien in Sachsen“ (UndiMeS) wurde ein Leitfadenkatalog zur Erstellung digitaler Lehr-Lern-Szenarien erarbeitet und in einem Wiki für alle zugänglich repräsentiert. Dieser wird den Teilnehmer*innen anhand eines Fallbeispiel präsentiert. Im Anschluss wird ein im Projekt UndiMeS entwickeltes, digitales Unterrichtsszenario „Algorithmen – Sortieren mit einer Waage“ für das Fach Informatik, Sekundarstufe I zum Ausprobieren und Mitdiskutieren vorgestellt. Das Szenario dient der Einführung in die Algorithmierung und die algorithmischen Grundstrukturen. Durch eigens entwickelte interaktive Lernvideos, angereichert mit H5P-Elementen, erhält die Lehrkraft die Chance eine beratende Rolle einzunehmen und die zentrale Figur zu verlassen. Die Schüler*innen sollen erkennen, dass bereits beim Sortieren von wenigen Zahlen ein Algorithmus paarweise Vergleiche durchführen muss. Sie bemerken, dass Menschen zwar geringe Mengen an Zahlen intuitiv in die richtige Reihenfolge bringen können, dies jedoch ab einer bestimmten Größenordnung ohne System komplexer oder gar unmöglich wird. Um die Schüler*innen die Rolle eines Computers einnehmen zu lassen, dient eine entwickelte App mit einer Balkenwaage. Diese kann gleich aussehende Massestücke paarweise vergleichen. Mit Hilfe dieser Waage sollen die Lernenden die Massestücke in die richtige Reihenfolge bringen. Die Anzahl der benötigten Vergleiche wird dabei gezählt und dient als erster Berührungspunkt mit der Komplexitätsthematik. Die Teilnehmer*innen am Workshop erhalten einen detaillierten Einblick in die einzelnen Komponenten des Szenarios. Sie probieren die entwickelte App der Waage aus, testen die interaktiven Videos und bekommen so einen Eindruck von der freien und quelloffenen Software H5P. Die verwendeten Interaktionen werden vorgestellt und Möglichkeiten des H5P-internen Bewertungsmonitoring gegeben. Mittels dieses digitalen Lehr-Lern-Szenarios sollen die TeilnehmerInnen ein Gefühl für zeitgemäßen Informatikunterricht erhalten, der existierende Möglichkeiten mit neuen Applikationen verbindet und ein hohen Grad an Interaktion und Selbstständigkeit ermöglicht.
Von Marcel Lehmann, Sven Hofmann im Konferenz-Band Informatik - Bildung von Lehrkräften in allen Phasen (2021) im Text »Digitaler Informatikunterricht - Geht da noch was (mehr)?« Dieses Konferenz-Paper erwähnt ...
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Beat und dieses Konferenz-Paper
Beat hat Dieses Konferenz-Paper während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.