Mit der Einführung des Unterrichtsfaches „Digitale Grundbildung“ an österreichischen Schulen verändert sich die Vermittlung von Informatik und digitalen Kompetenzen grundlegend. Diese Studie untersucht, wie Informatiklehrkräfte in den allgemein bildenden höheren Schulen auf die neuen Vorgaben reagieren und ihre Unterrichtsstrategien anpassen. Im Rahmen ausführlicher Interviews mit zwölf Informatiklehrkräften aus fünf Bundesländern zeigt die Untersuchung, dass viele Lehrkräfte ihre Unterrichtsinhalte anpassen, indem sie Themen vertiefen und individualisierte Lernangebote einsetzen, um den inhomogenen Wissensständen gerecht zu werden. Gleichzeitig wird ein deutlicher Bedarf an einem neuen Informatik-Lehrplan gesehen, der stärker auf den Vorkenntnissen der Digitalen Grundbildung aufbaut und eine kontinuierliche Kompetenzentwicklung ermöglicht. Diese Erkenntnisse stehen im Kontext internationaler Bildungsentwicklungen und zeigen, dass eine stärkere Integration von Informatik in das Curriculum notwendig ist, um Anschlussfähigkeit und Chancengleichheit zu fördern. Die vorliegenden Ergebnisse liefern praxisnahe Empfehlungen zur Weiterentwicklung digitaler Bildungsstrategien und tragen zur aktuellen Debatte über die Ausweitung des Informatikunterrichts in den allgemein bildenden höheren Schulen in Österreich bei.