Allgemeinbildung als Aufgabe der Schule und als Maßstab für FachunterrichtErstpublikation in: Pädagogik 49 (1997), Heft 1, S. 42-45)
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Zusammenfassungen
Warum sollen sich Kinder und Jugendliche mit mathematischen Symbolen und Formeln,
mit historischen Ereignissen, mit Feinheiten der Orthographie und der Lyrik toter Dichter
beschäftigen? Warum sollen sie grammatische Regeln und Vokabeln pauken? Warum sollen
sie Bockspringen lernen, etwas über den Aufbau pflanzlicher Zellen und die Zusammensetzung
eines Symphonieorchesters wissen?
Eine klassische Antwort auf diese Art von Fragen ist bildungstheoretischer Natur und lautet: Heranwachsende bedürfen der systematischen Auseinandersetzung mit und Aneignung von Welt, um sich selbst und ihre mögliche Rolle in der Welt zu finden. Erst im Prozeß der Bildung wird der Mensch zum Menschen. Und prinzipiell bietet schulischer Fachunterricht einen geeigneten Rahmen für diese notwendige Auseinandersetzung und Aneignung. Denn die Schulfächer repräsentieren die für unsere Kultur und Gesellschaft charakteristischen Zugänge zu der von uns zu erkennenden Welt.
Wie läßt sich nun aber feststellen, ob vom Fachunterricht eine „bildende“ oder „allgemeinbildende“ Wirkung ausgeht? Und noch grundsätzlicher: Sind Bildung und Allgemeinbildung heutzutage überhaupt noch tragfähige Leitbegriffe, um über Ziele und Wege schulischen Lernens nachzudenken? Meine These ist: Die Idee der Allgemeinbildung kann, wenn sie hinreichend konkret, gegenwartsbezogen und schulnah ausgelegt wird, als Orientierungsrahmen und „pädagogischer Maßstab“ dienen, um Lehrpläne und schulischen Fachunterricht kritisch zu bewerten. Zudem lassen sich aus einem geeigneten Allgemeinbildungskonzept nicht nur kritische Anstöße, sondern – im Zusammenspiel mit fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Überlegungen – auch reformerische Impulse gewinnen. – In dem vorliegenden Sammelband „Allgemeinbildung und Fachunterricht“ soll diese These für verschiedene Fächer exemplarisch geprüft werden.
Von Hans Werner Heymann im Text Allgemeinbildung als Aufgabe der Schule und als Maßstab für Fachunterricht (1997) Eine klassische Antwort auf diese Art von Fragen ist bildungstheoretischer Natur und lautet: Heranwachsende bedürfen der systematischen Auseinandersetzung mit und Aneignung von Welt, um sich selbst und ihre mögliche Rolle in der Welt zu finden. Erst im Prozeß der Bildung wird der Mensch zum Menschen. Und prinzipiell bietet schulischer Fachunterricht einen geeigneten Rahmen für diese notwendige Auseinandersetzung und Aneignung. Denn die Schulfächer repräsentieren die für unsere Kultur und Gesellschaft charakteristischen Zugänge zu der von uns zu erkennenden Welt.
Wie läßt sich nun aber feststellen, ob vom Fachunterricht eine „bildende“ oder „allgemeinbildende“ Wirkung ausgeht? Und noch grundsätzlicher: Sind Bildung und Allgemeinbildung heutzutage überhaupt noch tragfähige Leitbegriffe, um über Ziele und Wege schulischen Lernens nachzudenken? Meine These ist: Die Idee der Allgemeinbildung kann, wenn sie hinreichend konkret, gegenwartsbezogen und schulnah ausgelegt wird, als Orientierungsrahmen und „pädagogischer Maßstab“ dienen, um Lehrpläne und schulischen Fachunterricht kritisch zu bewerten. Zudem lassen sich aus einem geeigneten Allgemeinbildungskonzept nicht nur kritische Anstöße, sondern – im Zusammenspiel mit fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Überlegungen – auch reformerische Impulse gewinnen. – In dem vorliegenden Sammelband „Allgemeinbildung und Fachunterricht“ soll diese These für verschiedene Fächer exemplarisch geprüft werden.
Dieser Text erwähnt ...
Personen KB IB clear | Hans Werner Heymann , Wolfgang Klafki | |||||||||||||||||||||||||||
Fragen KB IB clear | Welche Ausbildung wird in der Informationsgesellschaft benötigt? | |||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Allgemeinbildunggeneral education , Bildungeducation (Bildung) , Denkenthinking , Gegenwartpresent , Kulturculture , Lernenlearning , Mensch , Schuleschool , Unterricht | |||||||||||||||||||||||||||
Bücher |
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Dieser Text erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Digitalisierung, Kinder, LehrerIn, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Schweiz |
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2 Erwähnungen
- Medienbildung und informatische Bildung - quo vadis? (Klaus Rummler, Beat Döbeli Honegger, Heinz Moser, Horst Niesyto) (2016)
- Konkurrenz oder Kooperation? - Zur Entwicklung des Verhältnisses von Medienbildung und informatischer Bildung (Gerhard Tulodziecki)
- Proceedings of the 13th Workshop in Primary and Secondary Computing Education, WiPSCE 2018, Potsdam, Germany, October 04-06, 2018. (Andreas Mühling, Quintin I. Cutts) (2018)
- What do secondary school students associate with the digital world? (Torsten Brinda, Stephan Napierala, Gero Alexander Behler) (2018)
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Allgemeinbildung als Aufgabe der Schule und als Maßstab für Fachunterricht: Artikel als Volltext (: , 58 kByte; : Link unterbrochen? Letzte Überprüfung: 2020-11-28 Letzte erfolgreiche Überprüfung: 2015-05-28) |
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Beat hat Dieser Text während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.