Gesetze der Robotik
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Definitionen
Schon 1942 stellte Isaac Asimov (1920–1992), ein ebenso
berühmter wie produktiver amerikanischer Autor russischer
Abstammung, in der Zeitschrift Astounding Science Fiction die
Frage nach einer Ethik für Roboter. Damit gilt er heute als
Begründer einer philosophischen Disziplin, deren Vertreter
vor allem in den USA Kolloquien veranstalten und zahlreiche
Bücher publizieren. In der Kurzgeschichte Runaround
formulierte Asimov 1942 seine drei berühmt gewordenen
Gesetze der Robotik. Sie sollten das Verhalten der – damals
noch fiktiven – Automaten kontrollieren und sie zum Schutz
der Menschen moralischen Imperativen unterwerfen.
Von Jean-Paul Delahaye im Buch Unsere digitale Zukunft (2017) im Text Müssen wir autonome Killerroboter verbieten? auf Seite 225- Erstes Gesetz: Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
- Zweites Gesetz: Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum Ersten Gesetz.
- Drittes Gesetz: Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder dem Zweiten Gesetz widerspricht.
Bemerkungen
Für Asimov selbst waren diese Gesetze von zentraler Bedeutung.
Sie kommen nicht nur immer wieder in seinen mehr als
100 Büchern vor, er erwartete auch ernsthaft, dass sich künftige
Roboter an sie halten würden. Wütend verließ er eine
Vorführung des Films »2001 – Odyssee im Weltraum« von
Stanley Kubrick in dem Moment, in dem der Computer HAL
9000 das Erste Gesetz verletzte, indem er ein Besatzungsmitglied
des Raumschiffs »Discovery One« angriff.
Von Jean-Paul Delahaye im Buch Unsere digitale Zukunft (2017) im Text Müssen wir autonome Killerroboter verbieten? Als Moral sind diese drei Gesetze gehaltlos. Sie beinhalten keine Definition des Guten und damit auch keine des Schädlichen. Die (vielleicht unreflektierte) Annahme der Programmierer darüber, was gut ist, ist auf ewig eingefroren. Die Möglichkeiten, dass es das Gute in vielfältiger Form geben oder „das Gute“ ein Gespräch über mögliche Formen des Guten sein könnte, bleibt von Anfang an unberücksichtigt. Die drei Gesetze bieten keinen Leitfaden, um die Wahrheit in der Sachlage festzustellen, in der sie Anwendung finden – was bedeutet, dass die Realität vom Roboter beurteilt wird. Es gibt auch keine Verpflichtung, dass Roboter mit Menschen wahrheitsgemäß kommunizieren oder eine leserliche Spur ihrer Entscheidungsfindung hinterlassen müssen.
Von Timothy Snyder im Buch Und wie elektrische Schafe träumen wir (2020) Verwandte Objeke
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Zeitleiste
29 Erwähnungen
- Ich, der Roboter (Isaac Asimov) (1950)
- Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen (Isaac Asimov) (1997)
- Medium des Wissens - Das Menschenrecht auf Information (Artur P. Schmidt) (2000)
- Roboter (NZZ Folio 6/2000) - Unsere nächsten Verwandten (2000)
- Pädagogische Agenten im Corporate E-Learning - Dissertation (Oliver Bendel) (2003)
- dank Informatik - Ideen für den Unterricht (Stiftung Lesen) (2006)
- The Future of the Internet II (Janna Quitney Anderson, Lee Rainie) (2006)
- Philosophy of Technology and Engineering Sciences (Anthonie W.M. Meijers, Dov M. Gabbay, Paul Thagard, John Woods) (2009)
- Schuld sind die Computer! - Ängste, Gefahren und Probleme im Umfeld der Informatik (Albert Endres, Rul Gunzenhäuser) (2010)
- Foundation 04: Das galaktische Imperium (Isaac Asimov) (2010)
- Das kleine Buch der Zahlen - Vom Abzählen bis zur Kryptographie (Peter M. Higgins) (2013)
- The Second Machine Age - Work, Progress, and Prosperity in a Time of Brilliant Technologies (Erik Brynjolfsson, Andrew McAfee) (2014)
- Our Final Invention - Artificial Intelligence and the End of the Human Era (James Barrat) (2014)
- Posthumanismus - Leben jenseits des Menschen (2014)
- Enchanted Objects - Design, Human Desire, and the Internet of Things (David Rose) (2014)
- Die Technologiefalle (Stanislaw Lem) (2014)
- 300 Keywords Informationsethik - Grundwissen aus Computer- Netz- und Neue-Medien-Ethik sowie Maschinenethik (Oliver Bendel) (2016)
- Only Humans Need Apply - Winners and Losers in the Age of Smart Machines (Thomas H. Davenport, Julia Kirby) (2016)
- Smarte Maschinen - Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert (Ulrich Eberl) (2016)
- smarte worte - Das kritische Lexikon der Digitalisierung (Martha Dörfler, Sabine Nuss, Patrick Stary, Rosa-Luxemburg-Stiftung) (2016)
- Unsere digitale Zukunft - In welcher Welt wollen wir leben? (Carsten Könneker) (2017)
- 25. Müssen wir autonome Killerroboter verbieten? (Jean-Paul Delahaye)
- The Book of Why - The New Science of Cause and Effect (Judea Pearl, Dana Mackenzie) (2018)
- Computational Thinking - Die Welt des algorithmischen Denkens - in Spielen, Zaubertricks und Rätseln (Paul Curzon, Peter W. McOwan) (2018)
- New Dark Age - Technology and the End of the Future (James Bridle) (2018)
- Wie Maschinen lernen - Künstliche Intelligenz verständlich erklärt (Kristian Kersting, Christoph Lampert, Constantin Rothkopf) (2019)
- 29. Künstliche Intelligenz und Ethik (Nicolas Berberich)
- Towards Digital Enlightenment - Essays on the Dark and Light Sides of the Digital Revolution (Dirk Helbing) (2020)
- Und wie elektrische Schafe träumen wir - Humanität, Sexualität, Digitalität (Timothy Snyder) (2020)