Der Beitrag nimmt die Rolle der PICTS an ihren Schulhäusern in den Blick und erörtert, inwiefern Führungsaspekte ins Spiel kommen. Deutlich wird dabei, dass PICTS einerseits selbst Führungsaufgaben übernehmen und andererseits in ihrer Arbeit selbst vom Führungsverständnis an ihren Schulen abhängig sind. Drei Aspekte von Führung werden identifiziert, die aus Sicht der PICTS dazu beitragen, dass sie ihre Arbeit erfolgreich durchführen können: (1) Schulleitungen müssen dazu bereit sein, einen Teil ihrer Verantwortung an die PICTS abzugeben; (2) in Bezug auf andere Lehrpersonen müssen PICTS vor allem Überzeugungsarbeit leisten; (3) eine klare Aufgabenteilung ist vonnöten – insbesondere bei der Abgrenzung von pädagogischen und technischen Fragen.

Der Beitrag von Tobias Röhl widmet sich dem «pädagogischen ICT-Support » (PICTS) an Schweizer Volksschulen und beleuchtet deren Rolle im digitalen Wandel. Grundlage ist eine Studie, bei der PICTS im Kanton Zürich zu ihren Arbeitsbedingungen interviewt wurden. PICTS unterstützen ihre Schulen dabei, digitale Medien in Schule und Unterricht so zu integrieren, dass pädagogische und didaktische Überlegungen im Vordergrund stehen. Sie entwickeln Medienkonzepte und Unterrichtsszenarien und bieten schulinterne Weiterbildungen und Beratungen für die Lehrpersonen vor Ort an. Röhl streicht heraus, dass PICTS vor allem dann diesem Auftrag nachkommen können, wenn die Schulleitung ihnen entsprechende Verantwortung zuweist und Handlungsspielräume lässt. Da die PICTS in der Regel weiterhin als Lehrpersonen tätig sind, können sie ihren Kolleg*innen auf Augenhöhe begegnen und sie damit wesentlich besser erreichen als die Schulleitung selbst. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist dabei, andere Lehrpersonen nicht nur technisch zu schulen, sondern auch von der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit digitaler Medien in der schulischen Bildung zu überzeugen. Wichtig ist ferner auch die klare Abgrenzung ihrer Tätigkeit von technischem Support. Insgesamt sprechen die Befunde für ein Verständnis von Führung als verteiltes und geteiltes Geschehen mit flachen Hierarchien. Nur so kann Schule als Organisation die heterogene Expertise unterschiedlicher Akteure effektiv einbinden.