
In diesem Beitrag wurde der Frage nachgegangen, welche Rolle Schulbuch- und Bildungsmedienverlage in der heutigen schulischen Bildungsmedienlandschaft spielen. Veränderungen in der Verfahrenskontrolle, der Unternehmenskonzentration und der Dezentralisierung der Wissensangebote wurden nachgezeichnet. Fazit ist: Die ökonomische Rationalität (im engeren Sinne) nimmt im Bereich der Bereitstellung von Lehr- und Lernmaterialien zu. Es wurde allerdings anhand eines Fallbeispiels die ambivalente ökonomische Rationalität der Wissensangebote gezeigt: In einem Schulbuch, das viele Elemente des oft konstatierten Leitbilds des unternehmerischen Selbst hervorbringt, wird dieses Leitbild gerade durch die Kompetenzorientierung der heutigen Output-Kontrolle von einem anderen – gesellschaft skritischen – Subjektbild unterbrochen. Es bleibt zu beobachten, ob diese Unterbrechung ein Überbleibsel älterer gesellschaft skritisch ausgerichteter Lehrpläne ist, die langsam verschwinden, oder ob sie eine zukunft sweisende Diskursverschiebung (in Zeiten zunehmender globaler sozialer Proteste gegen die Ökonomisierungslogik) aufzeigt.