
Auf einmal gierte die Öffentlichkeit nach ihren Statements.
Forschende waren gefragte Interviewpartner und gern gesehene
Talkshowgäste, konnten sich kaum retten vor Medienanfragen,
sollten ständig erklären und prognostizieren.
Dieses plötzliche Rampenlicht war Chance und Herausforderung
zugleich. Nicht alle gingen gleich damit um. Ein
Blick in die Schweizerische Mediendatenbank (SMD) zeigt:
Es gab eine Konzentration auf einige wenige Namen. Die
anderen suchten die Öffentlichkeit nur sehr selten, obwohl
sie Mitglieder der nationalen Covid-19 Science Task Force
sind, die der Bund Ende März ins Leben rief.
Erstaunlich ist die Verteilung nicht unbedingt. Ist man
den Medien einmal als Expertin bekannt, kommen häufiger
Anfragen. Journalisten arbeiten heute unter grossem Zeitdruck,
und es geht schneller, bekannte Leute anzufragen,
als neue ausfindig zu machen. Gleichzeitig verleiht ihnen
der Bekanntheitsgrad Gewicht. Es wäre gut gewesen, mehr
Forschende hätten sich selbst zu Wort gemeldet.