Datenschutz und CybersicherheitZu finden in: Kein Mensch lernt digital, 2017
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Zusammenfassungen
Jeder Nutzer von Digital- und Netzwerktechniken nimmt den permanenten Rück-kanal in Kauf. Denn Provider und Anbieter speichern nicht nur alle Verbindungsdaten, sondern auch alle Aktionen und medial kommunizierten Inhalte. Die Komplettüber-wachung der Bürger demokratischer Staaten durch eigene oder befreundete Geheim-dienste ist dabei nur ein Aspekt, wie die von WikiLeaks im März 2017 veröffentlichten CIA-Papiere zeigen. Edward Snowden hatte bereits 2013 den Umfang der Datensam-melaktionen der USA und Großbritanniens publiziert.
Die Profilierung von Minderjährigen durch E-Learning-Tools und Learning Ana-lytics ist ein besonders drastisches Beispiel für den Verlust der Kontrolle über die hungrigen Datensammler. Genau das passiert an allen Schulen, die Daten zwischen Schülern, Lehrern und anderen Schulen über das öffentliche Netz austauschen. Um das zu verhindern, ist in den USA das Tracken und Auswerten von Daten in und zwi-schen Schulen verboten. Der »Childrens Online Privacy Property Act« (C OP PA) stellt das Sammeln von Daten Minderjähriger (unter 13 Jahren) unter Strafe. Solche Rege-lungen fehlen in Deutschland und Europa. Deshalb finden hierzulande Lehrkräfte nichts dabei, auf beliebten Social-Media-Plattformen wie Facebook, WhatsApp oder Instagram mit ihren Schülern zu kommunizieren. Erschreckend ist dabei sowohl das fehlende technische Verständnis – wer weiß schon, welche Daten transferiert wer-den – als auch die fehlende Sensibilität für personenbezogene Daten von Minderjäh-rigen. Selbstverständlich ist es bequem, am Nachmittag mit Schülerinnen und Schü-lern online den Kontakt zu halten. Außerdem gilt man so als »moderne Lehrkraft«. Doch mit jedem Datentransfer wächst die Gefahr, Menschen (und ganze Gesellschaf-ten) zu beeinflussen und zu steuern: mithilfe der personalisierten Daten und des auto-matisierten Feedbacks durch Bots und synthetische Sprachsysteme. Big Brother durch Big Data.
Von Ralf Lankau im Buch Kein Mensch lernt digital (2017) im Text Datenschutz und Cybersicherheit Die Profilierung von Minderjährigen durch E-Learning-Tools und Learning Ana-lytics ist ein besonders drastisches Beispiel für den Verlust der Kontrolle über die hungrigen Datensammler. Genau das passiert an allen Schulen, die Daten zwischen Schülern, Lehrern und anderen Schulen über das öffentliche Netz austauschen. Um das zu verhindern, ist in den USA das Tracken und Auswerten von Daten in und zwi-schen Schulen verboten. Der »Childrens Online Privacy Property Act« (C OP PA) stellt das Sammeln von Daten Minderjähriger (unter 13 Jahren) unter Strafe. Solche Rege-lungen fehlen in Deutschland und Europa. Deshalb finden hierzulande Lehrkräfte nichts dabei, auf beliebten Social-Media-Plattformen wie Facebook, WhatsApp oder Instagram mit ihren Schülern zu kommunizieren. Erschreckend ist dabei sowohl das fehlende technische Verständnis – wer weiß schon, welche Daten transferiert wer-den – als auch die fehlende Sensibilität für personenbezogene Daten von Minderjäh-rigen. Selbstverständlich ist es bequem, am Nachmittag mit Schülerinnen und Schü-lern online den Kontakt zu halten. Außerdem gilt man so als »moderne Lehrkraft«. Doch mit jedem Datentransfer wächst die Gefahr, Menschen (und ganze Gesellschaf-ten) zu beeinflussen und zu steuern: mithilfe der personalisierten Daten und des auto-matisierten Feedbacks durch Bots und synthetische Sprachsysteme. Big Brother durch Big Data.
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.