
Bis hierhin habe ich meine Leitthese offengelegt: In den neuen Phänomenen im Netz
ist eine Emphase aufgetaucht, die die Bildungstheorie aufnehmen muss. Ich habe
außerdem erläutert, dass ich in dieser Arbeit einen diesem Phänomen angemessenen
Bildungsbegriff gewinnen will, indem ich die konkreten Praktiken im Netz einer
qualitativen Metaanalyse unterziehe. In diesem Kapitel geht es darum, welche
sozio-technischen Praktiken im Netz ich auf ihr bildungstheoretisches Potenzial hin
analysieren will.
In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren sind eine Menge neuer Praktiken im Internet
aufgetaucht. Ich möchte mit denen beginnen, die derzeit unter dem Schlagwort "Web
2.0" am meisten Aufmerksamkeit erhalten: Wikis, die Blogosphäre, Tagging, aber
auch Google. Anschließend möchte ich zeigen, was all diesen Praktiken gemein ist,
und mich schließlich Freier und Open Source Software zuwenden, die eine der ältesten
und am weitesten entwickelten dieser Praktiken ist.