
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit journalistischen Wikis, und wie sie zur Wissenskonstruktion und zum Wissensdialog in der redaktionellen Arbeit verwandt werden können. In einer Bestandsaufnahme wurden die Redaktionen der 150 größten Tageszeitungen Deutschlands auf ihre interne und externe Wiki-Nutzung hin untersucht. Mit internen Wikis sind hier vor allem geschlossene Redaktionswikis gemeint, externe Wikis schließen Regiowikis und andere Wikis zur Leserpartizipation mit ein. Darüber hinaus gibt die Arbeit Rat bei der Frage, ob ein Redaktions- oder Regiowiki im jeweiligen Kontext sinnvoll ist und wie es genutzt werden kann. Anschließend werden progressive Experimente mit Wikis vorgestellt, in einem Exkurs wird schließlich auf Wikis eingegangen, die die journalistische Arbeit nachhaltig beeinflusst haben. Die Diplomarbeit schließt mit Perspektiven auf die Zukunft von Wikis in der redaktionellen Arbeit ab.
Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse: 23% der befragten Redaktionen nutzen ein Redaktions- oder Verlagswiki. Erkenntnisse der Untersuchung waren unter anderem, dass es oft an Personal mangelt, um das vorhandene Wissen zu nutzen. Wikis werden häufig noch ausschließlich in Onlineredaktionen genutzt. Fast zwei Drittel der Wikis basieren auf MediaWiki. Nur 5% der befragten Redaktionen betreiben ein Regiowiki. Regiowikis konzentrieren sich in der Region Mittel- und Süddeutschland. Die Verlage, die erfolgreich ein Regiowiki betreiben, stecken viel Arbeit in das Wiki. Es dient in der Regel nicht der Refinanzierung, sondern dem Renommee des Verlags und der Redaktion.