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digital mainstreaming | |
Open Educational Resources (OER) | Unter Educational Resources fassen wir im Rahmen dieses Papiers alle Materialien, die didaktisch für
Lehr- und / oder Lernzwecke aufbereitet sind. Open Educational Resources (OER) sind entsprechend
der oben angeführten Definition Lehr-Lern-Materialien mit 1. offenem Zugang, 2. offenen Lizenzen
und (in der Regel) 3. offenen Standards. Der Begriff Open Educational Resources lässt sich mit offene oder freie Lehr- und Lernmaterialien
übersetzen. Es existiert bisher keine konsensfähige Definition des Begriffs. Sowohl die Bedingungen
für Freiheit / Offenheit als auch für Lehr- und Lernmaterialien werden unterschiedlich weit gefasst.
Der Zusatz "offen" oder (im weiteren) "frei" bezieht sich auf drei Aspekte und Bedingungen:
- Der Zugang zu den Materialien soll offen sein. (Daraus folgt eine Kostenfreiheit.)
- Die Materialien sollen unter einer Lizenz veröffentlicht werden, die die Weiterbearbeitung
und Weitergabe der (bearbeiteten) Materialien ermöglicht.
- Software, Dateiformate, Standards, die bei Erstellung, Vertrieb, Weiterbearbeitung
und Nutzung zum Einsatz kommen, sollen frei zugänglich bzw. unter einer freien Lizenz
veröffentlicht sein.
In einem engeren Verständnis von OER müssen diese drei Bedingungen strengere Anforderungen
erfüllen, was insbesondere im dritten Punkt zu deutlichen Beschränkungen führt, da die
verbreitesten Standards häufig nicht entsprechend offen und lizensiert sind. Häufig wird OER mit
einem weiteren Verständnis definiert, bei dem insbesondere das dritte Kriterium nicht erfüllt wird
oder das zweite Kriterium nur eine eingeschränkte Freiheit in der Weitergabe bietet (zum Beispiel:
nur für nicht-kommerzielle Zwecke).
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Pre-Empathie | Pre-Empathie meint [...] die gedankliche Vorwegnahme von: Was folgt - bei meinem Gegenüber
- zu einem späteren Zeitpunkt
- in der Zusammenarbeit?
Pre-empathische Zusammenarbeit bedeutet: Ich mache mir bei meinem Arbeitsschritt vorausschauende Gedanken darüber, was eine ANDERE Person, nämlich ein mit mir zusammenarbeitender Mensch, SPÄTER für den nächsten Arbeitsschritt brauchen wird, und richte mein Handeln danach aus. Die Idee von Pre-Empathie meint: Ich muss nach-empfinden
bzw. nach-denken, was mein Gegenüber in unserer Zusammenarbeit
denken und tun wird. Und zwar möglichst schon,
bevor er etwas tut, damit ich meine Arbeit mit seiner Arbeit
abgleichen kann – die Grundlage für gelingende Zusammenarbeit.
Ich muss also quasi den nächsten Arbeitsschritt meines
Gegenübers vor-empfinden und vor-denken. (Mentale) Pre-Empathie besteht darin, dass ich bei einem Arbeitsschritt in Gedanken vorwegnehme, was eine mit mir zusammenarbeitende Person beim nächsten Arbeits-
schritt denken und/oder tun wird.
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Strassenlampen-Digitalisierung | Wir haben zuerst das digitalisiert,
was sich am einfachsten digitalisieren lässt – und
nicht etwa das, was am sinnvollsten wäre, wenn man es an bewussten
Zielen ausrichten und gestalten will. Im digitalen Wandel erleben wir eine Tendenz von Menschen und Institutionen, die nicht spezifisch für die Digitalisierung, aber nichtsdestotrotz sehr relevant ist: Wir digitalisieren zuerst das, was sich am einfachsten digitalisieren lässt, und nicht etwa das, was an bestimmten Zielen ausgerichtet am sinnvollsten wäre.
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Strassenlampen-learning-analytics | Mit fortschreitender Digitalisierung werden
wir noch stärker in Versuchung sein, diejenigen Kompetenzen
in den Mittelpunkt zu stellen, die automatisiert überprüft,
ausgewertet, korrigiert und rückgemeldet werden können.
Diese Kompetenzen sind nicht deckungsgleich mit solchen,
denen wir zentrale Bedeutung für Erfolg in der Ausbildung
und im weiteren Leben zuschreiben.
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Strassenlampen-Prüfungskultur | Wir legen in Prüfungen nicht den schärfsten Blick auf
diejenigen Kompetenzen, die wir für die relevantesten halten.
Wir prüfen diejenigen Kompetenzen, die sich gut prüfen
lassen. Das ist der Straßenlampeneffekt der Pädagogik
beziehungsweise der Prüfungen (mit »Prüfungen« sind hier
alle Arten von Assessments gemeint, von Diagnose bis zu Abschlussarbeiten,
von Alltagseinschätzungen bis zu formalen
Bewertungen). Beschreibt die Tendenz, in Prüfungen die Kompetenzen zu messen, die einfach zu messen sind und nicht die, die besonders relevant sind. (Quelle: Twitter) von Jöran Muuß-Merholz
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Trojaner-These | Eine optimistische Metapher sieht in den digitalen Medien ein Trojanisches Pferd. Die Grundannahme hinter der Metapher sieht so aus: Digitale Medien werden aus unterschiedlichen Gründen in die Schule gebracht. Aber wenn sie erst einmal in dem sonst gut abgeschirmten Ort angekommen sind, entspringen aus ihrem Inneren kleine Soldaten in Form von Wikis und Blogs, Wikipedia und Geocaching.
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Verstärker-These | Digitale Medien können extrem
mächtige Verstärker sein – von Selbstbestimmung, Kreativität und Zusammenarbeit beim Lernen,
aber auch von Kontrolle, Überwachung und Entmündigung. Durch digitale Medien wird nicht automatisch eine bestimmte Richtung verstärkt. Vielmehr sind sie Verstärker für bereits vorhandene Muster:
- eine traditionelle Schule, die auf Lehrerzentrierung und Belehrung, isoliertes Lernen und festliegende Ergebnisse hin orientiert ist, kann diese Ausrichtung mit digitalen Medien verstärken und optimieren.
- eine progressive Schule, die die Lernenden stärken, forschendes und problemorientiertes Lernen unterstützen, Perspektive und Kontext berücksichtigen, Austausch und persönlichen Sinn ermöglichen will, kann ihre Ziele mit digitalen Medien besser erreichen.
Digitale Medien sind mächtige Verstärker – aber nicht per se in eine bestimmte Richtung. Im Gegenteil! Sie verstärken auch diejenigen Voraussetzungen, Interessen und Tendenzen, die uns gar nicht bewusst sind. Eine vorhandene Saat kann durch digitale Medien einen Turbodünger erhalten – selbst wenn wir uns der Art unserer Saat gar nicht ganz im Klaren sind. Durch digitale Medien verändern sich Lernen und Schulen
nicht per se in eine bestimmte Richtung. Es ist nicht so, dass
man digitale Medien in das Gefäß Schule hineingießen und
dann bestimmte Veränderungen als direkte Effekte erwarten
könnte. Lernen wird durch digitale Medien nicht automatisch
einfacher oder individueller oder effektiver oder unpersönlicher.
Schulen werden durch digitale Medien nicht automatisch
moderner oder demokratischer oder effizienter oder
inklusiver. Vielmehr gilt: Digitale Medien können als extrem
mächtige Verstärker fungieren. Sie verstärken nicht allgemein
eine bestimmte Richtung, sondern im jeweiligen Kontext vorhandene
Muster, Tendenzen, Ziele und Interessen.
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