
Jonathan Haidts »The Anxious Generation« (auf Deutsch: »Generation Angst«) ist die aktuelle Version des Sachbuches, das Eltern und Lehrpersonen in der Vermutung bestärkt, die Smartphone-Nutzung von Kindern und Teenagern ein massives Problem darstellt. Haidts zentrales Argument lautet: Die Nutzung von Social Media verursacht und verstärkt psychische Probleme bei Jugendlichen, weil sie direkte Interaktionen und freies Spiel beeinträchtige. Deshalb, so sein Lösungsvorschlag, müsste der Zugang zu Social-Media-Plattformen eingeschränkt und die Handynutzung an Schulen unterbunden werden – damit Kinder und Jugendliche mehr miteinander reden und spielen.
Gerade die Forderung, Schulen zu Handy-freien Zonen zu machen, hat in Europa viele Unterstützer:innen gefunden. Sie beziehen sich oft implizit und explizit auf Haidts Argumentation, weshalb es mir sinnvoll erscheint, darauf hinzuweisen, wie problematisch sie ist. (Haidt fordert Eltern und Lehrer:innen am Ende des Buches auch direkt dazu auf).