
Da muß ich sofort zu Massimo Piatelli-Palmarini schwenken - ein brillanter, junger, lustiger, lebendiger und pfiffiger Bursche, der ein phantastisches Schloß, die Abtei Royaumont nördlich von Paris, als Tagungsort gewinnen konnte und die beiden größten Giganten zum Thema »Sprache und Lernen« einlud, Jean Plaget und Noam Chomsky. Um die beiden herum waren verschiedenste Personen gruppiert, die IQ-Superburschis von Harvard und Yale, deren Arroganz so überwältigend ist, daß man aus dem Staunen nicht herauskommt, Nobelpreisträger der Biologie, Philosophen, Psychologen, Anthropologen, KognitionsWissenschaftler, alle waren in der Abtei stationiert. Das Thema lautete: »On Language and Learning« und so heißt auch der Sammelband zu dieser Tagung, für mich eines der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Das Faszinierende war, daß es den Konferenzteilnehmern gelungen ist, tagelang zusammenzusitzen und einander nicht zuzuhören, nicht einen Moment lang zuzuhören. Auf die Frage des einen, »Was denken Sie im allgemeinen über Wechsel Verhältnisse?«, kam die Antwort »Meine Telefonnummer ist 5679 plus die Vorwahl«, worauf der erste wiederum meinte: »Das ist faszinierend, aber sprechen wir jetzt über den komplexen Satz >Alle Schwäne sind weiß, außer eine. Die von Popper als schwarz etikettiert werden<« - und so weiter und so weiter. Es war phantastisch, eine Unterhaltung ohne ohne Ende.