Cyber.Philosophy |
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Zusammenfassungen
Es gibt keine Wissenden mehr. Die Zeit der von Marshall McLuhan prognostizierten Informationssammler ist jetzt angebrochen. Rastlos durchstreifen sie die Informationswüste des Cyberspace.
Sie erkunden den weithin offenen Horizont einer Cyberkultur - als neue ästhetische Form, die begehbar und bewohnbar ist, sich jedoch einer distanzierten äußeren Betrachtung entzieht. Das Buch als mediales Paradigma entspricht noch dem klassischen Projekt der Grenzziehungen in Neuzeit und Moderne, Differenzierungen, wie sie den Begriffen von Aufklärung und Kritik eigen sind. Die telekommunikative Vernetzung der Computerkultur hingegen kommt der postmodernen Suche nach Entgrenzung entgegen. Dabei entsteht eine Datenutopie, in welcher der technische umstandslos mit dem sozialen Fortschritt gleichgesetzt wird.
Dieser Essay zeigt eine der möglichen Reaktionen mit philosophischem Anspruch auf: Diese könnte so aussehen, daß nach der Vernunftkritik des achtzehnten und der Sprachkritik im Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts nun eine Datenkritik zu leisten wäre, welche die Bedingungen der Möglichkeit einer Informationsgesellschaft kritisch reflektiert. Hartmann skizziert Prolegomena zu einer Medienphilosophie als Kritik der gegenwärtigen Kommunikationsverhältnisse.
Von Klappentext im Buch Cyber.Philosophy (1996) Sie erkunden den weithin offenen Horizont einer Cyberkultur - als neue ästhetische Form, die begehbar und bewohnbar ist, sich jedoch einer distanzierten äußeren Betrachtung entzieht. Das Buch als mediales Paradigma entspricht noch dem klassischen Projekt der Grenzziehungen in Neuzeit und Moderne, Differenzierungen, wie sie den Begriffen von Aufklärung und Kritik eigen sind. Die telekommunikative Vernetzung der Computerkultur hingegen kommt der postmodernen Suche nach Entgrenzung entgegen. Dabei entsteht eine Datenutopie, in welcher der technische umstandslos mit dem sozialen Fortschritt gleichgesetzt wird.
Dieser Essay zeigt eine der möglichen Reaktionen mit philosophischem Anspruch auf: Diese könnte so aussehen, daß nach der Vernunftkritik des achtzehnten und der Sprachkritik im Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts nun eine Datenkritik zu leisten wäre, welche die Bedingungen der Möglichkeit einer Informationsgesellschaft kritisch reflektiert. Hartmann skizziert Prolegomena zu einer Medienphilosophie als Kritik der gegenwärtigen Kommunikationsverhältnisse.
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Zitate im Buch
Die Informationsexplosion ist nicht das Problem; strenggenommen gibt es keine Informationsflut, sondern nur eine der Medienwirklichkeit unangemessene kulturtechnische Praxis.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Kommunikation ist kein linearer Datenfluss von einem Sender zu einem Empfänger. Sie ist eine durch kybernetische Enerie gespeiste Beziehung zwischen allen am Kommunikationsprozess beteiligten Phänomenen.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Die Telematik bildet wie jeder Technologisierungsschub eine breite Projektionsfläche für gesellschaftliche Hoffnungen, wobei der digitalen Revolution des Informationszeitalters vorerst keine erkennbare soziale Innovation entspricht, sodass sich mit Recht von einer Informationsgesellschaft sprechen ließe.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) auf Seite 141Medien informieren auch jenseits der typographischen Ordnung des Alphabets. In unserem "Jahrhundert des Auges" setzten sich neue Formen ikonischer Kommunikation durch; durch die sozialwissenschaftliche Aufwertung bestimmter Visualisierungsformen gegenüber der linearen Argumentation wurde das kulturtechnische Dogma der Verbalzentriertheit bereits gebrochen.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Information ist eine bestimmende Eigenschaft der postindustriellen Gesellschaft, ihre zentrale Leerstelle und ihr treibendes Prinzip. Information bezeichnet nicht etwas zu Übertragendes (wie im Modell der Nachricht), sondern sie ist eine Beziehung und als solche Faktor der Medienphänomene, die eigensinnige Realitäten schaffen und nicht auf "die Realität" verweisen.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) auf Seite 141Kulturtechiken sind historisch kontingent. Der oftmals konstatierte Sinn- und Orientierungsverlust der postmodernen Gesellschaft ist in Wirklichkeit ein Verlust des kulturtechisch vertrauten Zeichensensoriums. Hat ein bestimmte Kulturtechnik sich in ihrer Kapazität erschöpft, dann werden die etablierten kulturellen Codes relativiert und überkommene Formen der Komplexitätsreduktion distanziert.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Im Ausklang der Moderne bahnt sich nicht ein Ende des Buches, sondern ein Ende des linear gerichteten, massenmedialen Kommunikationsprinzips an. Die elektronische Verfügbarkeit von Texten bildet eine neue, hybride Medienform. Im Wissenschaftsdiskurs bedeutet die Online-Kultur einen Industrialisierungs- schub, der mit dem traditionellen Produktionsprinzip auch in den sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen bricht.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) auf Seite 141Kultur ist als Sprache und Effekt ihrer Medientechniken zu analsysieren. Die Schulen der analytischen, der romantischen und der emanzipatorischen Kulturkritik des zwanzigsten Jahrhunderts traten das schwierige Erbe der philosophischen Erkenntnis- und Sprachkritik an. Hier unmittelbar anzuschließen hieße, sich der Gefahr eines kulturkritischen Pessimismus auszusetzen. Das kritische Unternehmen kann nur als Datenkritik weitergeführt werden, welche die Bedingungen der Möglichkeit einer Informationsgesellschaft reflektiert.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Nur eine sozialwissenschaftlich fundierte Aufklärung kann den Media-Hype entmythologisieren, der den gegenwärtigen Übergang in die Informations- gesellschaft kennzeichnet. Die Identifizierung des technisch Machbaren mit dem sozialen Nutzen der Medienentwicklung ist dabei kritisch aufzubrechen; eine entsprechende Kommunikationsarchäologie hätte die soziokulturellen Bedingungen der sogenannten Kommunikationsrevolution aufzuzeigen und die gesellschaftliche Wirklichkeit unter den neuen Kommunikationsverhältnissen darzustellen.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Medientheorie bezieht sich nicht auf mediale Vermittlung im Sinn der Repräsentation einer Welt voller 'Objektivitäten', sondern auf eine medial generierte symbolische Ordnung. Jenseits der kulturtechnisch eingewöhnten Dogmen und der auktorialen Subjektivität entstehen mittels des digitalen Codes und der elektronischen Medien neue kulturtechnische Produkte (z.B. Hypertexte), in denen sich gesellschaftliches Wissen in komplexer Weise darbietet - unabgeschlossen, aber für die jeweiligen Zwecke erschließbar. Medientheorie entfaltet sich im Spannungsfeld dieser kulturellen Auflösung einer verbindlichen Hermeneutik des Sinns.
Von Frank Hartmann im Buch Cyber.Philosophy (1996) Externe Links
10 Thesen: Zehn Thesen als Arbeitsgrundlage und Diskussion der Möglichkeiten von Medientheorie im Zeitalter der Informationsgesellschaft von Frank Hartmann ( : Link unterbrochen? Letzte Überprüfung: 2020-11-28 Letzte erfolgreiche Überprüfung: 2009-07-29) |
Bibliographisches
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich ins Biblionetz aufgenommen. Er hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich zum letzten Mal bearbeitet. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.