Je mehr Sinneskanäle beteiligt sind, desto grösser ist der Lernerfolg | ![]() |

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Bemerkungen










Wären die Prozentangaben aber zuverlässig ermittelt, so müsste man wohl davon ausgehen, dass der gleichzeitige Einsatz mehrerer Medien für Informations- und Lernprozesse in jedem Fall vorteilhaft ist. Wie jedoch die Studie von Wagenaar, Varey und Hudson (1984) zeigte, kann man solch einfache Schlussfolgerungen nicht ziehen. Wagenaar et al. stellten fest, dass die gleichzeitige Informationspräsentation in visueller und auditiver Form keine bessere Erinnerungsleistung zur Folge hatte als nur die auditive Form. In einem Experiment nutzten sie die Kombination von Bildern und Wörtern und wiesen dadurch nach, dass bisensorisch rezipierte Informationen schlechter erinnert werden als man dies durch die jeweilige Kombination erwarten könnte.
Von Paul Klimsa im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Multimedianutzung aus psychologischer und didaktischer Sicht auf Seite 9
In vielen Studien findet man genaue Prozentangaben über die "Leistung" der einzelnen Sinne. Unter anderen hat Treichler (1967) bereits in den 60er-Jahren daraufhingewiesen, dass das Lernen des Menschen sich prozentual über folgende Sinneskanäle vollzieht: 1 Prozent durch den Geschmackssinn, 1,5 Prozent durch den Tastsinn, 3,5 Prozent durch den Geruchssinn, 11 Prozent durch das Hören und 83 Prozent durch das Sehen. Dabei können die Menschen 10 Prozent durch Lesen, 20 Prozent durch Hören, 30 Prozent durch Sehen, 50 Prozent durch Sehen und Hören, 70 Prozent durch Sehen und Sprechen und 90 Prozent durch Sehen und selbst Tun behalten. In diesem wie auch in vielen ähnlichen Berichten fehlt jedoch stets die Angabe der Studie selbst, auf die sich die Zahlen beziehen. Auch umfangreiche Nachforschungen konnten bislang keine zuverlässige Quelle dieser Prozentangaben ausmachen. Sogar dann, wenn wir annehmen, dass die Prozentangaben richtig sind, bleiben Zweifel an der Allgemeingültigkeit der Zahlen und an dem zugrunde liegenden Bild des Menschen als einer quantifizierbaren "informationsverarbeitenden Maschine" bestehen.
Von Paul Klimsa im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Multimedianutzung aus psychologischer und didaktischer Sicht auf Seite 9
Zitationsgraph
Zeitleiste
15 Erwähnungen 
- Visualisieren, Präsentieren, Moderieren (Josef W. Seifert)
- Information und Lernen mit Multimedia (Ludwig J. Issing, Paul Klimsa) (1995)
- 1. Multimedianutzung aus psychologischer und didaktischer Sicht (Paul Klimsa)
- 4. Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess (Bernd Weidenmann)
- Mythen und Alltagspraxis von Technik und Lernen (Reinhard Keil, Harald Selke) (1998)
- Lernen mit neuen Medien - Was bringt es wirklich? - Forschungsergebnisse und Lernphilosophien (Stefan Aufenanger) (1999)
- SEMINARS - A Pedagogical Pattern Language about teaching seminars effectively (Astrid Fricke, Markus Völter) (2000)
- Medienentscheidungen in der Unterrichtsplanung - Zu Wirkungsargumenten und Begründungen des didaktischen Einsatzes digitaler Medien (Michael Kerres) (2000)
- Virtuelle Universität - Virtuelles Lernen (Rolf Schulmeister) (2001)
- 5. e-Learning: Kommerz und Politik
- Internet in der Grundschule - Medienpädagogische und -didaktische Grundlagen (Stephan Wöckel) (2002)
- Kerncurriculum und/oder Standards für die Lehrerbildung - Beiträge zur Lehrerbildung 2/2003 (2003)
- Mediendidaktik (Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig) (2004)
- Vorsicht Bildschirm! - Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft (Manfred Spitzer) (2005)
- Medienpädagogik, Internet und eLearning - Entwurf eines integrativen medienpädagogischen Programms (Thomas Baumann) (2005)
- 1. Einleitung
- Das Buch der Diagramme - 50 Wege, um jedes Problem visuell zu lösen (2013)
- Du sollst spielen! (Uwe Buse, Friederike Schröter, Jonathan Stock) (2014)
Externe Links
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