Interface-Regime |
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Synonyme
Interface-Regime, Interfaceregime
Definitionen
Das Interfaceregime besteht aus den Entscheidungen,
wie Benutzeroberflächen gestaltet
sind, und weil diese Oberflächen einen statistisch
messbaren Einfluss darauf haben,
wie wir die Systeme verwenden, finden wir
auch hier wirkmächtige Pfadentscheidungen.
Für besonders manipulative Interfaces
hat sich hier der Begriff der »Dark Patterns«
entwickelt (vgl. Bogenstahl, 2019).
Von Michael Seemann, Felicitas Macgilchrist, Christoph Richter, Heidrun Allert, Jürgen Geuter im Buch Konzeptstudie Werte und Strukturen der Nationalen Bildungsplattform (2022) auf Seite 13Während das Infrastrukturregime in der Fachsprache der Programmierer*innen oft als »Backend« bezeichnet wird, entspricht das Interface-Regime dem »Frontend«. Das »vordere Ende« ist der Teil der Software, der Nutzer*innen direkt gegenübersteht und mit dem sie interagieren. Fast alles, was wir hier über die Theorie der Infrastruktur gesagt haben, ist auf das Interface ebenfalls anwendbar, doch verschieben sich die Perspektive und die Herangehensweise an einigen Stellen. Während die meisten Designentscheidungen des Systems typischerweise im Backend getroffen wurden (die Klassifikationssysteme, Datenstrukturen, Protokollspezifikationen etc.), wird im Interface-Regime bestimmt, was davon den Nutzer*innen wie präsentiert wird, wie Interaktion bewerkstelligt wird und wie Interaktionselemente wie Buttons oder Formulare angeordnet und Prozesse gestaltet werden etc.
Von Michael Seemann im Buch Die Macht der Plattformen (2021) im Text Kontrollregimes Bemerkungen
Auf den ersten Blick klingt es plausibel, dass das Infrastruktur-Regime zu den Level-I- und das Interface-Regime zu den Level-II-Kontrollregimes gehört (Backend und Frontend einer Plattform). Das Interface-Regime liesse sich aber auch bei den Level-I-Kontrollregimes verorten, da es auch - wie das Infrastruktur-Regime die theoretisch möglichen Verbindungen beschränkt.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 07.08.2021Wie bei allen Level-II-Regimes gilt, dass das Interface-Regime nur bei Diensteplattformen in der Hand des Plattformbesitzers selbst liegt. Insbesondere bei Protokoll- und Schnittstellenplattformen liegt es meist in den Clients bzw. in den jeweils installierten Programmen. E-Mail-Programme oder Browser haben Interfaces, die Zugriff auf Protokollplattformen bieten, und verfügen damit auch über einen Teil des Interface-Regimes dieser Plattformen. Da diese Programme austauschbar sind, ist die Macht, die ihnen in dieser Rolle zukommt, dennoch vergleichsweise gering.
Von Michael Seemann im Buch Die Macht der Plattformen (2021) im Text Kontrollregimes Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Graph-Regime(0.27), Verbindungs-Regime(0.27), Dienste-Plattform(0.25), Zugangs-Regime(0.25), Level-II-Kontrollregimes(0.25), Infrastruktur-Regime(0.21), Query-Regime(0.19), Protokoll-Plattform(0.19), Level-I-Kontrollregimes(0.14), Schnittstellen-Plattform(0.08) |
Relevante Personen
Häufig erwähnende Personen
Häufig co-zitierte Personen
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
5 Erwähnungen
- Die Macht der Plattformen - Politik in Zeiten der Internetgiganten (Michael Seemann) (2021)
- Michael Seemann zur Macht der Plattformen (Teil 1) - Episode 55 des Podcasts Future Histories (Michael Seemann, Jan Groos) (2021)
- Michael Seemann zur Macht der Plattformen (Teil 2) - Episode 56 des Podcasts Future Histories (Michael Seemann, Jan Groos) (2021)
- Konzeptstudie Werte und Strukturen der Nationalen Bildungsplattform (Michael Seemann, Felicitas Macgilchrist, Christoph Richter, Heidrun Allert, Jürgen Geuter) (2022)
- Danke für den Fisch! (Michael Seemann) (2023)