
Im Zuge der Digitalisierung entstehen für die datenbasierte Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht nur neue Daten(quellen), entsprechende Technologien machen darüber hinaus auch die Transformation, Aggregation, Verknüpfung und Dissemination vergleichsweise einfach möglich. Allerdings garantiert das weder die gewinnbringende Nutzung dieser Daten, noch resultiert es ohne weiteres in verbesserten Lernprozessen und -ergebnissen, etwa bezüglich einer verstärkten individuellen Förderung. Dies führt zur These dieses konzeptuellen Beitrags: Um die Potenziale für die datenbasierte Unterrichtsgestaltung und -entwicklung, die mit der Digitalisierung im Bildungswesen einhergehen, ausschöpfen und potenzielle dysfunktionale Wirkungen minimieren zu können, ist die
data literacy der Lehrkräfte eine notwendige Voraussetzung. Nach einer Begriffs- und Konstruktklärung werden im Beitrag anhand des Forschungsstandes zur
data literacy von Lehrpersonen die notwendigen Voraussetzungen für das Gelingen skizziert. Daraufhin wird analysiert, welche Potenziale aktuelle digitale Innovationen für eine verstärkte Realisierung individueller Förderung bieten, und beispielhaft veranschaulicht, wie zentral die
data literacy von Lehrpersonen für die Hebung dieses Potenzials ist. Abschließend werden Forschungsperspektiven sowie Implikationen für die Praxis formuliert.