Denken, Archive, NetzwerkeManfred Faßler
Zu finden in: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive (Seite 31 bis 56), 2014
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Zusammenfassungen
Niemand konnte damit rechnen, dass digitale Archive durch ihre und in ihrer
Nutzung die informationssensiblen Gefüge von Privatheit, Individualität,
Funktion, Kooperation – und auch Bildung zerlegen würden. Der radikalen
Universalisierung von Datenströmen und Datenspeichern ist die ebenso radikale
Universalisierung anonymer Personalität eingewoben. Diese wird ein
Aktivitätszustand der Datenströme. Archive werden somit u.a. zu Aufenthaltsorten
(m)eines Datenkörpers, den ich überall hin mitnehme (Cloud-Prinzip),
der ebenso von überall her beobachtet wird. So entsteht ein Archivleben der
stummen Ausnahmezustände und der permanenten privatisierten Vorratsdatenspeicherung,
die nicht legitimierten Spähorganisationen durch Korrelationen
vielfach ausgewertet wird. Wo sind die Ansätze einer, man möge mir dieses
schlichte Sprachspiel verzeihen: conditio humana 3.0 (1. vortypograisch, 2.
typograisch, 3. infograisch)?
Von Manfred Faßler im Buch Freie Bildungsmedien und Digitale Archive (2014) im Text Denken, Archive, Netzwerke Auch Manfred Faßlers Essay beginnt mit dem Wort „denken“, um dessen Bedingungen
im digitalen technologischen Kontext zu erkunden. Im Gegensatz zu den
Archiven der Vergangen heit sind digitale Archive durch keinerlei „bürgerliche Vernunft-
Praxen“ geregelt und schaffen als „Moment-Agenturen“ ihren eigenen Zeithorizont.
Im Datenkörper konvergieren die digitalen Speicher zudem mit der eigenen
Körperlichkeit, und fehlende Legitimationsgrundlagen schaffen „stumme Ausnahmezustände“.
Die Herausforderung für die Bildung besteht für Faßler darin, sich auf
die Verschränkung von physiologischen und nicht-biologischen Bedingungen der
Informationsverarbeitung einzulassen und entsprechende „Bildungskonzepte der Unvorhersagbarkeit“
zu entwickeln. Letztlich geht es dabei um nichts weniger, als die
Bedingungen der in der Erklärung der Menschenrechte angesprochenen Würde der
menschlichen Person selbst als bedingt zu begreifen.
Von Petra Missomelius, Wolfgang Sützl, Theo Hug, Petra Grell, Rudolf Kammerl im Buch Freie Bildungsmedien und Digitale Archive (2014) im Text Editorial Dieses Kapitel erwähnt ...
Personen KB IB clear | Ulrich Beck , Kenneth Cukier , Daniel C. Dennett , Peter Drucker , Steven Johnson , Rainer Kuhlen , Detlef B. Linke , Viktor Mayer-Schönberger , Robert J. Sternberg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT)Actor-network theory , Bildungeducation (Bildung) , Denkenthinking , Informationinformation , Kommunikationcommunication , Konstruktivismusconstructivism , Neuro-EnhancementNeuro-Enhancement , Vorratsdatenspeicherung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.