
Die Kooperation zwischen Neurowissenschaftlern und Entwicklungspsychologen lässt ein altes Thema in neuem Lichte erscheinen: Konnte man bis vor wenigen Jahren nur spekulieren, zu welchen Zeiten im Gehirn eines Kindes Veränderungen stattfinden, die nachhaltige Konsequenzen für seine Lernfähigkeit in einem definierten Bereich haben, so ist es heute möglich, das enge Ineinandergreifen von Hirnreifungsprozessen und lernsensiblen Phasen besser zu verstehen. Der vorliegende Beitrag macht dies am Beispiel des visuellen Lernens deutlich und diskutiert zugleich Chancen und Grenzen neuropsychologischer Entwicklungsforschung.