computational thinking | Computational Thinking ist [...] ein Ansatz, mit Problemen umzugehen, der informatische
Konzepte und informatisches Wissen nutzt. Insofern kann man ihn mit dem Begriff
informatisches Denken ins Deutsche übersetzen.
Was dieses informatische Denken im Kern genau ist, ist schwer zu operationalisieren
(National Research Council (U.S.) & Committee for the Workshops on Computational
Thinking, 2010, 2011). In jedem Fall gehört dazu, informatische Konzepte
zur Lösung von Problemen bzw. im Alltag anzuwenden. Computational Thinking beschäftigt
sich mit der Frage, wie kann der Computer das Problem für mich lösen –
für die Antwort bzw. eine gute Antwort müssen die richtigen Abstraktionen und
der richtige „Computer“ gewählt werden (Wing, 2008). Wichtig ist, dass der Computer
hier nicht unbedingt eine Maschine, sondern auch ein Mensch sein kann,
der die „Berechnung“ durchführt (Wing, 2008). Die Idee des Computational Thinking setzt einen anderen Akzent (Wing,
2006, 2008): Es baut auf dem Wissen der Informatik über informationsverarbeitende
Prozesse auf und nutzt die Techniken, Modelle, Konzepte und Werkzeuge
der Informatik für das problemlösende Denken. Im Kern sieht Wing dabei die Abstraktion,
und das Denken in unterschiedlichen Abstraktionsschichten. Es geht
darum, zu unterscheiden, was jeweils zur Lösung eines Problems benötigt wird
und was weggelassen werden kann. Komplexe Probleme werden dabei in Teile
und Schichten zerlegt, so dass ein Teil auf ein anderes bzw. eine Schicht auf eine
andere zurückgreifen kann.So muss beispielsweise ein Anwendungsprogrammierer
nicht (immer) genau wissen, wie ein Befehl intern programmiert wurde, um
ihn zu nutzen. Dies hat zwei wichtige Facetten: Erstens kommt es manchmal doch
auf die Details der internen Funktionsweise an – immer dann, wenn es um Randbedingungen
geht, etwa die Frage wie viel Speicherplatz etwas benötigt und ob
der vorhandene dazu ausreicht. Zweitens ist es nach Wing beim Computational
Thinking wichtig, die Beziehungen zwischen den Abstraktionsebenen im Auge zu
behalten.
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