Sind Selbsteinschätzungen der eigenen ICT-literacy zuverlässig?
BiblioMap
Bemerkungen
It is worth noting that, in our model, actual computer knowledge was replaced by perceived computer knowledge. This substitution was based on research indicating a fairly high correlation between students' self-assessment of their own knowledge and actual knowledge (Leblanc & Painchaud, 1985).
Von Smadar Donitsa-Schmidt, Tamar Levine im Text Computer Use, Confidence, Attitudes, and Knowledge (1997) Mein Vorurteil, dass die Leute im Bereich ICT zum Teil nicht mal wissen, was sie nicht wissen, wird durch eine Befragung von ca. 70 Lehrpersonen einer Schweizer Stadt im Jahr 2002 gestützt, die vor einer einwöchigen ICT-Weiterbildung ihre ICT-Kenntnisse höher einschätzten als nach der Weiterbildung...
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 08.05.2005Was Computer Know How heißt, bleibt meist diffus und Undefiniert. Es handelt sich ja nicht um ein Wissen, das systematisch in Lehrbüchern festgehalten wird und in Institutionen über Tests abprüfbar ist. Die Selbsteinschätzung dieser Fähigkeiten und Fertigkeiten muss sich - und dies macht einen Unterschied zu vielen anderen Wissensdomänen - nur selten bewähren an der kritischen Kommentierung durch (erwachsene) Expertinnen.
Von Heidi Schelhowe im Buch Technologie, Imagination und Lernen (2007) im Text Digitale Medien in jugendlichen Lebenswelten auf Seite 31Als Teil der «Computer literacy» wäre es an sich interessant zu wissen, wie gut die Jugendlichen tatsächlich den Computer einsetzen können. Um dies zu erfassen, müssten solche Aufgaben gestellt und gelöst werden. Dies war in PISA 2003 nicht der Fall. Stattdessen wurden die Jugendlichen gebeten anzugeben, wie gut sie bestimmte Operationen mit dem Computer durchführen können. Eine solche verhaltensnahe Einschätzung ist zwar sicher vom allgemeinen Selbstvertrauen abhängig, dürfte aber dennoch das tatsächliche Können recht gut spiegeln.
Von Thomas Holzer, Erich Ramseier im Buch PISA 2003: Kompetenzen für die Zukunft II (2005) im Text Vertrautheit mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) In einer Studie des Instituts für Psychologie der Universität Bern von 1997 wurden Schülerinnen und Schüler gefragt, ob sie eine Reihe von ICT-Begriffen erklären könnten, darunter einen Begriff, der nichts mit ICT zu tun hatte. In der Auswertung der Studie steht: "Unter den männlichen Freaks befinden sich überzufällig viele, die angeben, den 'Bluff-Begriff' Labeling, der nichts mit dem Internet zu tun hat, erklären zu können." (Quelle). Für mich ist das ein Indiz dafür, dass man nicht einfach von der Selbsteinschätzung auf die tatsächlichen ICT-Kenntnisse schliessen darf.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 26.01.2006Beim Experimentieren ist die Rückmeldung des "Materials" selbst, das seinerseits aber wieder immateriell ist, oft das einzige Korrektiv. Ob die komplexe Software das tut, was sie soll, kann jedoch von vielen Faktoren abhängen, und es ist schwer siehtbar und nachvollziehbar, ob und wo es sich um einen zufälligen Erfolg handelt und wo dauerhaft anwendbares Wissen erworben wurde. Es braucht viel Geduld, Konzentration und Ausdauer, um schließlich aus dem Experimentieren adäquate Modelle abzuleiten, die nachhaltig und tragfähig sind und auch zukünftiges Handeln zum Erfolg machen können. Ob die Selbsteinschätzung adäquat ist, die eigenen Fähigkeiten zu hoch oder eher zu gering bewertet sind, ob man wirklich etwas gelernt hat, ist von Erwachsenen wie auch von Peers schwer zu beurteilen.
Von Heidi Schelhowe im Buch Technologie, Imagination und Lernen (2007) im Text Digitale Medien in jugendlichen Lebenswelten auf Seite 313 Einträge in Beats Blog
Zitationsgraph
6 Erwähnungen
- Computer Use, Confidence, Attitudes, and Knowledge - A Causal Analysis (Smadar Donitsa-Schmidt, Tamar Levine) (1997)
- Scheitern die Gymnasien bei der Vermittlung von basalen IT-Kompetenzen? (Wolfgang Müskens) (2004)
- PISA 2003: Kompetenzen für die Zukunft II - Zweiter nationaler Bericht (Claudia Zahner Rossier) (2005)
- 7. Vertrautheit mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) (Thomas Holzer, Erich Ramseier)
- Technologie, Imagination und Lernen - Grundlagen für Bildungsprozesse mit Digitalen Medien (Heidi Schelhowe) (2007)
- HDI 2023 - Hochschuldidaktik Informatik (Jörg Desel, Simone Opel) (2023)
- Informatik-Grundlagen für Lehrkräfte aller Fächer - Eine Befragung von Lehramtsstudierenden zu Relevanz und eigenen Kompetenzen (Daniel Braun, Melanie Seiss, Barbara Pampel) (2023)
- Gestaltungsprinzipien für den Erwerb von TPACK in der Lehrkräftebildung (Danny Dignaß) (2024)