Sozialdeterminismus
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Definitionen
Der Sozialdeterminismus setzt den Menschen in den Mittelpunkt. Soziale Faktoren werden für technische Entwicklungen verantwortlich gemacht: Die Gesellschaft formt die Natur. Wissenschaft und Technik haben kein Eigenleben, sie sind bloße Werkzeuge, deren Gebrauch von gesellschaftlichen Entscheidungen abhängt. Nach Auffassung des Sozialdeterminismus sind wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Artefakte Produkte sozialer Tätigkeiten. Sie entstehen im Rahmen vor allem politischer und wirtschaftlicher Zielsetzungen. Der Sozialdeterminismus betrachtet Technik als ein bloßes Werkzeug, das menschlichen Zwecken dient. In der philosophischen Anthropologie der Moderne schlägt sich dieser Ansatz in Theorien nieder, welche Werkzeuge als die Ergänzung und Erweiterung der Handlungs- und Sinnesorgane des menschlichen Körpers betrachten (Gehlen 1986): Der Hammer ist eine Erweiterung der Hand, der Computer eine Erweiterung des Hirns.
Von Andrea Belliger, David Krieger im Buch ANThology (2006) im Text Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie auf Seite 21Bemerkungen
Technikdeterministische Ansätze sind aber nicht das einzige Erklärungsmodell der Wissenschafts- und Technikforschung. Die Annahmen einer Eigendynamik und eines bestimmenden Einflusses der Technik auf die Gesellschaft konkurrieren mit entgegengesetzten Annahmen über die Freiheit des Menschen und seine Fähigkeit, die Natur zu gestalten. Mensehen und Gesellschaften entscheiden, ob eine Technik realisiert und wie sie eingesetzt wird. Forschungsstrategien aus dieser Perspektive sind als Sozialdeterminismus bekannt.
Von Andrea Belliger, David Krieger im Buch ANThology (2006) im Text Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie auf Seite 21Verwandte Objeke
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Häufig co-zitierte Personen
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9 Erwähnungen
- ANThology - Ein einführendes Handbuch zur Akteur-Netzwerk-Theorie (Andrea Belliger, David Krieger) (2006)
- Technik, Wissenschaft und Politik - Studien zur Techniksoziologie und Technikgovernance (Manfred Mai) (2011)
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (Martin Ebner, Sandra Schön) (2011)
- 30. Die Akteur-Netzwerk-Theorie - Eine Techniktheorie für das Lernen und Lehren mit Technologien (Andrea Belliger, David Krieger, Erich Herber, Stephan Waba)
- Vernetzung als soziales und technisches Paradigma (Hajo Greif, Matthias Werner) (2012)
- Bankrott der Bildungsgesellschaft - Pädagogik in politökonomischen Kontexten (Iwan Pasuchin) (2012)
- Schule verändern - Offenheit als Herausforderung in der Governance von Bildungsinnovationen (Marianne Ullmann) (2012)
- 6. Flexibel handeln - mit technischen Problemen umgehen
- Bildungsziel Medialitätsbewusstsein - Einladung zum Perspektivwechsel in der Medienbildung (Wolf-Rüdiger Wagner) (2013)
- 3. Medien als Soziotechniken
- Informatik und Gesellschaft - Eine sozio-technische Perspektive (Andrea Kienle, Gabriele Kunau) (2014)
- Kybernetik, Kapitalismus, Revolutionen - Emanzipatorische Perspektiven im technologischen Wandel (Paul Buckermann, Anne Koppenburger, Simon Schaupp) (2017)