Mit Augmented und Virtual Reality verschwinden die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt zunehmend. Während bei AR der Bezug zur realen Welt zentral ist, ermöglicht VR die Simulation nahezu aller denkbaren Inhalte. Beide Technologien sind hinsichtlich ihrer Lernwirksamkeit belegt und haben sowohl kognitiv als auch motivational positive Effekte zur Folge. Allerdings ist die Produktion von entsprechenden Lernmaterialien mitunter recht komplex. Während einfache AR-Lernumgebungen noch selbst gestaltet werden können, ist dies bei VR-Lernumgebungen derzeit kaum in der Breite möglich. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Technologien im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens etablieren, und welche zukünftigen Entwicklungen hier stattfinden. Bei virtueller Realität besteht grundsätzlich das Potenzial, völlig neue Lernerfahrungen – individuell wie auch kollaborativ – zu ermöglichen. Für Lehrende ist es zentral, sich mit diesen Entwicklungen vertraut zu machen und sowohl die allgemeinpädagogischen als auch fachdidaktischen und mediendidaktischen Einsatzmöglichkeiten abschätzen zu können (im englischen Sprachraum wird dies als Berücksichtigung der Schnittstelle von Technological Pedagogical und Content Knowledge, TPACK, spezifiziert; vgl. Mishra & Köhler, 2006). Gerade für Lehrkräfte sind hier – wie auch in anderen Bereichen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien – gezielte Aus- und Fortbildungen essenziell (Buchner & Zumbach, 2020).