
Die Forschungsgruppe untersucht die These, ob „E-Kompetenzen“ als spezielle
Form der Medienkompetenz identifiziert und durch outcome-orientiertes
E-Learning ermöglicht werden können. E-Kompetenz wird dabei in Bezug auf die Nutzung von E-Medien (digitale Medien) als individuelle Handlungskompetenz
definiert und von IT-Fähigkeiten und -Fertigkeiten abgegrenzt.
Die Definition fußt auf dem Deutschen Qualifikationsrahmen für Lebenslanges
Lernen (DQR) mit besonderem Blick auf die Selbständigkeit der Studierenden
und ihrem selbstgesteuerten Lernen. Daraus hat sich die Forschungsfrage entwickelt,
ob E-Kompetenzen bei den Studierenden durch spezielle didaktische
Settings unter Nutzung konkreter E-Medien (ILIAS-Tools) gefördert werden
können. Die Untersuchung wurde exemplarisch in drei berufsbegleitenden
Studiengängen sowohl mit aktuell Studierenden als auch mit Absolventen durchgeführt.
Methodisch werden einzelne, im Modulhandbuch definierte E-didaktische
Settings evaluiert, die über die Lernplattform ILIAS realisiert wurden. Die
Befragung enthält zwei unterschiedliche Elemente, die die verschiedenen Sichtweisen
dokumentieren. Zum einen haben Peers die didaktischen Settings/Tools
auf ihre Lernerautonomie-Orientierung hin bewertet (Peer Review) und zum
anderen haben die Studierenden dieselben Tools im Hinblick auf die Förderung
ihrer E-Kompetenzen evaluiert (Online-Befragung).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden zwischen IT-Fähigkeiten und
E-Kompetenzen unterscheiden können und zu über 80% die E-Kompetenzen als
Kompetenzen einschätzen, die für ihre berufliche Exploration, ihre persönliche
Weiterbildung sowie die Professionalisierung ihrer Berufsgruppe „sehr wichtig“
bzw. „wichtig“ sind (Mehrwert). In diesem Sinne sollen weitere didaktische
Arrangements erprobt und die Förderung der E-Kompetenzen ausgebaut
werden. Da es sich bei der Förderung um überfachliche Kompetenzen handelt,
birgt das Projekt ein hohes Potential an Interdisziplinarität und kann auf andere
Studiengänge transferiert werden.