Die Medien der Informatik Publikationsdatum:
Zu finden in: Informatik in Bildung und Beruf (Seite 25 bis 26), 2011
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Zusammenfassungen
Das Verhältnis zwischen Informatik und Medienwissenschaft, insbesondere zwischen
Informatikdidaktik und Medienpädagogik ist traditionell ziemlich angespannt.
Medienwissenschaftler werden von Informatikern gerne als ‚Schmalspurfilmer’
diskreditiert, um klarzustellen, dass eine Beschäftigung mit Medien innerhalb der
Informatik wenig gehaltvoll und nicht ernst zu nehmen ist. Informatiker hingegen
werden in den Medienwissenschaften vor allem als Ingenieure wahrgenommen, die sich
zwar famos mit Technik auskennen, zu Fragen von mediengesellschaftlicher Relevanz
aber wenig beizusteuern haben.
Derartige Attributierungen haben für soziale Formationen eine identitätsstiftende und -
stabilisierende Funktion, dienen sie doch der Innen-/Außendifferenzierungen und
markieren die Grenzen dessen, was die Gruppe als wesentlich empfindet. Von außen
gesehen sind sie vor allem amüsant und wenn es keine ernsthaften Berührungspunkte
zwischen den Gruppen gibt, bleiben sie ohne Konsequenzen.
Sobald die Interessen der Gruppen sich aber zu überschneiden beginnen, ist es ratsam,
alte Feindbilder zu überdenken und Gemeinsamkeiten und Unterschiede neu
abzustecken. Im Fall Informatik und Medien bedeutet dies:
Von Jochen Koubek im Konferenz-Band Informatik in Bildung und Beruf im Text Die Medien der Informatik (2011) - Informatik ist im Alltag allgegenwärtig.
- Informatische Bildung (in welcher Form auch immer) ist unverzichtbar für die Bewältigung des Alltags.
- Dennoch steckt der Informatikunterricht in einer Legitimationspflicht gegenüber der Gesellschaft und ihren politischen Vertretern.
- Eine erfolgversprechende Legitimationsstrategie für die Informatik ist der Verweis auf die Bedeutung ihrer Grundlagen, z.B. auf Anwendungskontexte.
- Wenn die Informatik auf ihre Anwendbarkeit hinweist, deutet sie regelmäßig auf Medien.
- Für die Gesellschaft – Schüler, Eltern, Politiker, Journalisten – zeigt sich Informatik sogar primär in digitalen Medien, z.B. Handys, SMS, WWW, Email, Foren, IMS, Youtube, Twitter, Facebook, Computerspiele.
- Die am heftigsten geführten gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse um Informatische Systeme haben Digitale Medien im Zentrum: Urheberrecht und Geistiges Eigentum, Privatheit und Überwachung, Informationsfreiheit und Zensur, Jugendschutz und Persönlichkeitsrechte.
- Bildungspolitiker verstehen eher die Notwendigkeit von Medienbildung als die Notwendigkeit von informatischer Bildung.
- Es ist daher eher ein Pflichtfach »Medien« abzusehen als ein Pflichtfach »Informatik«.
- Die Medienpädagogik arbeitet seit vielen Jahren an Konzepten, wie und in welcher Form Medienbildung im Bildungssystem verankert werden kann.
- Wenn die Informatik bei der Gestaltung mitwirken möchte, tut sie gut daran, Medien als Teil ihres Wirkungskreises zu akzeptieren und entsprechende Konzepte aber auch Etikettierungen anzubieten. Im Vortrag wird das Spannungsfeld zwischen Informatik und Medienwissenschaft entfaltet und Strategien für eine fruchtbare Zusammenarbeit angesprochen.
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Volltext dieses Dokuments
Die Medien der Informatik: Artikel als Volltext (: , 50 kByte; : 2021-03-21) |
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Die Medien der Informatik: Vortragsfolien zur Keynote ( : 2021-03-21) |
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Beat und dieses Konferenz-Paper
Beat hat Dieses Konferenz-Paper während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.