5G |
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Bemerkungen
Die verschiedenen Optionen
machen deutlich: Wenn die
Schweiz nicht allzu lange auf 5G
warten möchte, führt kein Weg
daran vorbei, die Strahlengrenzwerte
anzuheben. Sonst würde
die gegenwärtige Entwicklung
beim Mobilfunk ausgebremst
Von Felix Straumann im Text Warten oder Grenzwerte anpassen (2019) Überspitzt könnte man sagen: 5G ist ein Experiment. Angesichts der Tatsache, dass die
Technologie schon 2020 an den Start gehen soll, überrascht es doch ein wenig, dass –
was die Strahlenbelastung betrifft – vieles noch so unklar ist. "Erst bauen, dann schauen" scheint das Motto zu sein.
Von Florian Schumann im Buch Digitale Ängste im Text Strahlendes Experiment (2019) Bleiben die Grenzwerte unangetastet,
sind gemäss den Mobilfunkbetreibern
rund 26 000 zusätzliche
Antennenstandorte nötig,
5000 bestehende Anlagen
müssen nachgerüstet werden.
Bis zur vollständigen 5G-Einführung
würde es demnach bis zu
30 Jahre dauern, bei Kosten von
fast acht Milliarden Franken.
Von Felix Straumann im Text Warten oder Grenzwerte anpassen (2019) Letztlich geht es um gesellschaftliche
Fragen: Ist es nötig, dass der Kühlschrank
selbstständig neue Milch beim
Onlineshop des Grossverteilers bestellen
kann? Müssen wir in Tram und Stau
ultraschnell Videos streamen können?
Sollten wir uns nicht vermehrt auf die
reale Welt um uns herum konzentrieren,
statt noch mehr Lebensbereiche mit
dem Handy zu regeln? Für Befürworter
der Technologie sind solche Einwände
hoffnungslos zukunftsfeindliche, romantische
Gedanken. Sie verbreiten Zuversicht.
Die Elektrifizierung und der
Strassenverkehr hätten sich auch gegen
Skepsis und Verbote durchsetzen müssen.
Hat sich gelohnt. Oder?
Von Philippe Reichen, David Hesse im Text Gegenwind aus dem Westen (2019) Um Signale zielgerichteter und flexibler zu übertragen, werden bei 5G auch neue Antennentechnologien eingesetzt. Mit adaptiven Antennen, die aus einer Vielzahl einzeln angesteuerter Elemente bestehen, kann das Signal gezielter in die Richtung des Nutzers bzw. seines Mobilgeräts gesendet werden als mit konventionellen Antennen. Dieses sogenannte Beamforming reduziert zum einen Störungen in den Funkzellen und zum andern (bezogen auf die gleiche Menge übertragener Daten) auch die durchschnittliche Exposition in den Funkzellen. Personen, welche sich in den antennennahen Bereichen des Beams aufhalten, werden kurzzeitig jedoch stärker exponiert.
Von Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung im Buch Bericht Mobilfunk und Strahlung (2019) Mit 5G werden grössere Übertragungsraten und kürzere Reaktionszeiten möglich, zudem können über 5G wesentlich mehr Endgeräte als bisher bedient werden, und auch die Energieeffizienz pro übermittelte Dateneinheit nimmt zu. Da-mit eröffnen sich Perspektiven für neue Anwendungen: So wird es beispielsweise möglich, in Echtzeit und nahezu ver-zögerungsfrei Maschinen in der industriellen Produktion und autonome Fahrzeuge zu steuern. Auch kann ein 5G-Netz-werk in virtuelle Teilnetze unterschiedlicher Qualität unterteilt werden, sodass zum Beispiel für Blaulichtorganisationen wie Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz äusserst leistungsfähige Teilnetze mit einer hohen Ver-fügbarkeit bereitstehen.
Von Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung im Buch Bericht Mobilfunk und Strahlung (2019) Je älter die Technik, desto mehr Strahlung braucht es für die gleiche Datenmenge. 5G ist also eine Möglichkeit, mehr Daten mit weniger Strahlung zu verschicken. Damit verhindert die Einführung von 5G, dass die Strahlenbelastung parallel zur Datenmenge zunimmt. Politiker und andere Leute, die ein Moratorium für 5G fordern, sind also Strahlenschützer im eigentlichen Sinn des Wortes. Sie schützen die Strahlung, aber nicht die Bevölkerung vor den Strahlen. Ein 5G-Moratorium ist etwa so paradox, wie wenn Lärmschützer Demonstrationen gegen die Einführung von neuen lärmarmen Flugzeugen mit der Begründung organisieren würden, dass diese neuen Flugzeuge etwas anders tönten als früher und es genau zu diesen Frequenzen noch keine Langzeitstudie gebe.
Von Martin Röösli im Text 5G und die echten Strahlenschützer (2019) Die Funktechnik von 5G erlaubt viel flexiblere und auch effizientere Netze als 4G. Die heute für 5G verfügbaren Frequen-zen sind vergleichbar mit denen für 4G und WLAN, erlauben aber deutlich höhere Bandbreiten. Die maximalen Übertra-gungsraten von 5G liegen heute zwischen 2 und 3 Gigabit pro Sekunde, künftig könnten es mit Millimeterwellen mehr als 20 Gigabit pro Sekunde sein. Zudem gestatten auch die Rechenkapazitäten der 5G-Basisstationen und -Endgeräte eine leistungsfähigere Datenübertragung als bisher. Weiter verwendet 5G eine schlankere und flexiblere Signalstruktur als 4G. Damit können die grossen Bandbreiten und die verschiedenen Frequenzbänder effizienter genutzt werden. 5G sendet ferner fünfmal weniger Kontrollsignale aus als 4G, was die Exposition in Zeiten mit wenig Datenverkehr redu-ziert.
Von Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung im Buch Bericht Mobilfunk und Strahlung (2019) Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Elektrosmog(0.04), Gesundheithealth(0.03) |
Verwandte Aussagen | Selbstfahrende Autos benötigen 5G-MobilfunkSelf-driving cars need 5G |
Häufig co-zitierte Personen
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
Zeitleiste
39 Erwähnungen
- Wie gefährlich ist Mobilfunk wirklich? (Felix Straumann) (2016)
- Unglaublich schnell, aber auch sehr teuer (Matthias Schüssler) (2017)
- Zwist um neues Handynetz (Jon Mettler) (2018)
- Wie sicher wird 5G in der Schweiz? (Jon Mettler) (2018)
- «Mehr Antennen sind besser» (Martin Röösli, Matthias Meili) (2018)
- Wäre WLAN ein Medikament, würde es sofort verboten! - Folgen dauerhafter Strahlungsexposition (Peter Hensinger) (2018)
- Antennenprotest 5.0 (Liliane Minor) (2018)
- Wenn sich das Ohr erwärmt (Mathias Born) (2018)
- Nein, selbstfahrende Autos brauchen kein 5G (Thomas Knüwer) (2018)
- Politik bremst schnelles Handynetz (Dominik Feusi) (2019)
- Surfen wir bald nur noch mit 5G? (Matthias Schüssler) (2019)
- Unklare Symptome - 5G kommt, bevor alle Risiken ausgeräumt sind (Michael Link) (2019)
- Gegenwind aus dem Westen (Philippe Reichen, David Hesse) (2019)
- Die Forderung nach mehr wissenschaftlichen Studien über 5G mag vernünftig klingen, doch tatsächlich ist sie unsinnig und irreführend (Stefan Häberli) (2019)
- So viel mehr als nur schneller (Swisscom) (2019)
- Wie die 5G-Verschwörungstheoretiker ihr Netz auswerfen (Andreas Tobler) (2019)
- 5G und die echten Strahlenschützer (Martin Röösli) (2019)
- ETH-Forscher Pascal Leuchtmann: «5G ist ein gutes Geschäft für Skeptiker» (Pascal Leuchtmann, Sibylle Egloff) (2019)
- 5G - 7 Behauptungen, 7 Antworten (2019)
- Digitale Ängste - Serie der Zeit (2019)
- Strahlendes Experiment (Florian Schumann) (2019)
- Willkommen in der Strahlenhölle (Felix Straumann) (2019)
- Bericht Mobilfunk und Strahlung (Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung) (2019)
- Warten oder Grenzwerte anpassen (Felix Straumann) (2019)
- Deepfakes - Wie gefälschte Botschaften im Netz unsere Demokratie gefährden und unsere Leben zerstören können (Nina Schick) (2020)
- 6. Covid-19 - Ein globales Virus
- So setzt die Telecomlobby die Schweizer Politik unter Druck (2020)
- 5G – die Fragen, die Fakten (Nicolas Zahn) (2020)
- 5G bringt keine zusätzlichen Risiken (Felix Straumann) (2020)
- Wenn der Chef als Hologramm erscheint (Jon Mettler) (2020)
- Video-Streaming: Art der Datenübertragung entscheidend für Klimabilanz (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)) (2020)
- Kritik der Digitalität (Jan Distelmeyer) (2021)
- 1. Digitalität und Kritik
- Einspruch! - Verschwörungsmythen und Fake News kontern - in der Familie, im Freundeskreis und online (Ingrid Brodnig) (2021)
- «20 Prozent der Leute glauben, Bill Gates wolle ihnen einen Mikrochip einsetzen» (Hany Farid, Marie-Astrid Langer) (2021)
- Horizonte 131 - Publizieren im Umbruch (2021)
- Kühler Kopf in 5G-Debatte (Astrid Tomczak-Plewka)
- «Viele glauben dem Staat nicht mehr» (Hans Brandt) (2021)
- Gefahr beim Landeanflug (Alexandra Bröhm) (2022)
- Messungen zeigen, wie stark die Strahlung schweizweit ist (Eveline Rutz) (2022)
- Stromsparen mit Internet, Streaming und Cloud (Matthias Schüssler) (2022)
- «Die Diskussion über 5G muss unbedingt sachlicher werden» (Edith Graf-Litscher, Eveline Rutz) (2022)
- Die Irrwege der Überwacher (Adrienne Fichter) (2024)