
Verblüffend ehrlich verkündet eine Werbeagentur: »Eltern kaufen doppelt so häufig
Produkte auf Wunsch ihrer Kinder, als ihnen bewusst ist.« Diese Aussage illustrieren
die Werber mit einer Szene aus dem Supermarkt: Ein kleiner Junge blättert in einem
Werbeblatt und blickt pfiffig zu einem Erwachsenen hinauf, der sich für ein Produkt
im Kühlregal entscheidet. Die Botschaft ist klar: Dringst Du in den Kopf der Kinder
ein, hast Du die Erwachsenen in der Tasche.
Diese Szene fand sich bis 2017 auf der Startseite der Agentur KB&B, deren Werber
ihre Arbeit vornehm umschreiben – als »Kinder- und Familienmarketing«. Was sie
aber auf ihrer Website anpreisen, ist die crossmediale Manipulation von Menschen,
die sich überhaupt nicht wehren können, wenn sie den Einflüsterungen der Werbeindustrie
ausgesetzt sind.