E-Learning erfordert Offenheit
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Bemerkungen
Nicht immer ist totale Offenheit notwendig, aber ich setze mich dafür ein, von der Offenheit auszugehen und dann zu schliessen, und nicht von der Geschlossenheit auszugehen und dann das Öffnen zu vergessen.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 06.11.2008Vorsicht geboten ist auch bezüglich allzu restriktiven technischen Regelungen in den Schulhäusern. Sie können
den Einsatz von innovativen Möglichkeiten verhindern (z.B. Streaming, Videokonferenzen, internetbasierte
Lernsoftware).
Von Daniela Knüsel im Text ICT in Primarschulen (2007) auf Seite 3Solange Haustechnikerinnen und nicht
die Lehrer bestimmen, was die Firewall
eines Schulhauses passieren darf und welche Funktionstasten der Schulcomputer
aktiviert sind und solange Lehrpersonen
sich so etwas gefallen lassen, hat es keinen
Sinn, sich über die Möglichkeiten von «facebook» oder «myspace» zu verbreiten.
Von Alois Hundertpfund im Text Handy im Unterricht (2008) Warum ich mich für offene Systeme einsetze: Wir stehen beim E-Learning in der Schule am Anfang, und es ist wichtig, andere Beispiele anschauen zu können. Deshalb finde ich es frustrierend, dass man bei den meisten E-Learning- Systemen nur bis zur Login-Seite kommt; dann heißt es "Username" und "Passwort", und man sieht nicht, was so gemacht wird. Ich möchte die Möglichkeit bieten, dass andere reinschauen können.
Von Beat Döbeli Honegger im Journal LOG IN 152: Web 2.0 in der Schule (2008) im Text Von der Faszination des Web 2.0 auf Seite 32Sowohl Informatiker als auch Verwaltungsmitarbeitende
meinen oft, die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer detailliert
zu kennen, und bewerten die Nutzungsfreundlichkeit von
Computerlösungen höher, als sie von Lehrkräften und Lernenden
wahrgenommen werden. Lernen hat jedoch mit Unbekanntem
zu tun. Schulische Computerlösungen müssen somit möglichst
offen und flexibel sein, um einen unvorhergesehenen
Einsatz zu ermöglichen. Und sie müssen möglichst einfach verwendbar sein, damit sich die Nutzenden auf die Lerninhalte
fokussieren können. Absolut zuverlässig verfügbare Basisdienste
sind für die Schule wertvoller als ausgefeilte Spezialfunktionen
und -programme, die erst eine große Einarbeitungszeit erfordern.
Von Beat Döbeli Honegger im Buch Mehr als 0 und 1 (2016) im Text Wie viele Computer braucht es in der Schule? Die Frage nach Öffentlichkeit lässt sich auch technisch nach einem abgestuften Modell gestalten. Die beiden Wiki-Server, die ich im Moment betreibe, sind komplett öffentlich. Das heißt, hier gibt es keinerlei Lesebeschränkungen. Aber mit technischen Mitteln stelle ich sicher, dass die Inhalte nicht von Suchmaschinen erfasst werden. Wer weiß, dass diese Server existieren, der kann reinschauen. Da habe ich auch nichts dagegen. Das ist dann jemand, der den Kontext kennt. Aber es wird nicht passieren, dass jemand auf der Suche nach Informationen zum Zweiten Weltkrieg plötzlich auf der Seite einer Schülerin des Gymnasiums landet und sich wundert, was da für komische Dinge stehen, weil diese Person den Kontext nicht kennt, in dem die Seite entstanden ist. Bei der Frage "offen oder geschlossen" ist wichtig zu merken, dass es nicht nur Schwarz-Weiß gibt, sondern auch Graustufen. Ich bin jedenfalls bisher gut mit dieser Halböffentlichkeit gefahren. In den fünf Jahren, in denen ich diese Wikis betreibe, habe ich keinen einzigen Fall von Vandalismus oder Spam auf den Wiki-Servern gehabt.
Von Beat Döbeli Honegger im Journal LOG IN 152: Web 2.0 in der Schule (2008) im Text Von der Faszination des Web 2.0 auf Seite 32E-Learning-Systeme werden in vielfältigen
didaktischen Szenarien eingesetzt.
Dabei entwickelt jede Lerngemeinschaft
- jede Klasse, jede Seminargruppe usw.
- unterschiedliche Anforderungen an
das System, indem sie ihren Lernprozess
eigenverantwortlich gestaltet und voran
bringt. Dabei können während der Systemgestaltung
zwar grundsätzliche Anforderungen
antizipiert werden, aber
die BenutzerInnen werden sich das System
dennoch auf unterschiedliche und
nicht vorherbestimmbare Weise aneignen
(vgl. Rogers 1994).
Diese Vielfalt von Lerngemeinschaften und didaktischen Szenarien erfordert also ein hohes Maß an Offenheit des Systems. Das System soll Möglichkeiten eröffnen und nicht einschränken, es soll flexibel nutzbar sein und nicht nur bestimmte vorher geplante Abläufe unterstützen, weil nur dadurch die Mitverantwortung der Lernenden für die Mediennutzung (als Teil ihres Lernprozesses) realisiert werden kann. Nicht das System bzw. dessen GestalterInnen sollen die Regeln vorgeben, nach denen die Lernenden agieren und interagieren können, sondern die Lernenden sollen selbst entscheiden können, wie sie das System verwenden und insbesondere auch, welche Nutzungskonventionen sie für ihre Lerngemeinschaft vereinbaren wollen.
Von Matthias Finck, Michael Janneck, Horst Oberquelle in der Zeitschrift i-com 2/2004 (2004) im Text Gebrauchstaugliche Gestaltung von E-Learning-Systemen auf Seite 42Diese Vielfalt von Lerngemeinschaften und didaktischen Szenarien erfordert also ein hohes Maß an Offenheit des Systems. Das System soll Möglichkeiten eröffnen und nicht einschränken, es soll flexibel nutzbar sein und nicht nur bestimmte vorher geplante Abläufe unterstützen, weil nur dadurch die Mitverantwortung der Lernenden für die Mediennutzung (als Teil ihres Lernprozesses) realisiert werden kann. Nicht das System bzw. dessen GestalterInnen sollen die Regeln vorgeben, nach denen die Lernenden agieren und interagieren können, sondern die Lernenden sollen selbst entscheiden können, wie sie das System verwenden und insbesondere auch, welche Nutzungskonventionen sie für ihre Lerngemeinschaft vereinbaren wollen.
Erwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger
Website | Webseite | Datum |
---|---|---|
Lehren und Lernen mit digitalen Medien an der PHSZ | Leitlinie Offenheit | 24.11.2018 |
Zitationsgraph
6 Erwähnungen
- i-com 2/2004 (2004)
- Gebrauchstaugliche Gestaltung von E-Learning-Systemen (Matthias Finck, Michael Janneck, Horst Oberquelle)
- ICT in Primarschulen - Acht exemplarische Fallstudien aus vier Kantonen (Daniela Knüsel) (2007)
- PHZ-Inforum 3/2007 - Schwerpunkt: Wikipädagogik oder Pädablogik? (2007)
- Offenheit aushalten lernen - Warum auch die schulische ICT-Infrastruktur offen für den Wandel sein muss (Beat Döbeli Honegger)
- Handy im Unterricht - Nur ein Ärgernis? (Alois Hundertpfund) (2008)
- LOG IN 152: Web 2.0 in der Schule (2008)
- Von der Faszination des Web 2.0 - Ein Interview mit Beat Döbeli Honegger, dem Entwickler und Betreiber von Beats Biblionetz (Beat Döbeli Honegger, Reinhard Dietrich)
- Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt (Beat Döbeli Honegger) (2016)