Ritalin
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Bemerkungen
Beliebt ist die pharmazeutische Aufrüstung der Gehirnleistung zunehmend bei Studenten, Ärzten, Forschern, viel reisenden Businessleuten. Auch Mütter von hyperaktiven Kindern drücken manchmal eine kleine weisse Pille aus der Packung und sind dann äusserst positiv überrascht, wie mühelos sie ihrem Kind bei den Schulaufgaben helfen können.
Von Birgit Schmid im Text 10 Milligramm Arbeitswut (2009) Sogenannte Smart Drugs, Medikamente, die klüger und wacher machen, sind vor einigen Jahren auf dem kulturel len Radar aufgetaucht. Ritalin ist nur eine Substanz unter anderen Neuropsychopharmaka, die zu nicht therapeutischen Zwecken verwendet, oder deutlicher: missbraucht wird. In den USA längst Gegenstand einer öffentlichen Debatte, bürgern sich die englischen Begriffe «Neuro-Enhancement» und «cognitive Enhancement» auch bei uns langsam ein. Damit ist die Steigerung der Hirnleistung gemeint, im Fall von Ritalin: Der Wirkstoff Methylphenidat stimuliert jene Bereiche im Gehirn, die für die Aufmerksamkeitskontrolle und Wahrnehmung zuständig sind. Dadurch kann man sich besser konzentrieren, klarer denken, jeder Anflug von Müdigkeit ist verscheucht. Wenn Ritalin ADHS-Patienten hilft, die leichte Ablenkbarkeit in Bahnen zu führen, die Impulsivität zu mindern, das Herumhaspeln zu beenden, damit sie nicht mehr überall anstossen und anecken, geht es gesunden Konsumenten um nichts anderes als: bessere Performance. Selbstoptimierung.
Von Birgit Schmid im Text 10 Milligramm Arbeitswut (2009) Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | LSDLSD(0.17), Neuro-EnhancementNeuro-Enhancement(0.06) |
Häufig co-zitierte Personen
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Zeitleiste
16 Erwähnungen
- 10 Milligramm Arbeitswut - Ritalin ist die Modepille der Leistungsgesellschaft. Ein Selbstversuch. (Birgit Schmid) (2009)
- Ritalin ist grosses Kino (Carole Koch) (2010)
- Kinder in Bedrängnis (Katja Thimm) (2011)
- Medienmündig - Wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem Bildschirm umgehen lernen (Paula Bleckmann) (2012)
- Profis im Multitasking (David Signer) (2012)
- «Das Notensystem wird Kindern nicht gerecht» (David Precht, Res Strehle) (2013)
- «Der Tod soll mit Robotik besiegt werden» (Reiner Heil, Michèle Binswanger) (2013)
- Der informatische Mensch - Vom Leben an der Schnittstelle (Dossier Schweizer Monat 10/2013) (2013)
- Vom Verschwinden der Männlichkeit (Michael Hugentobler) (2015)
- Ein kleines bisschen Wahnsinn (Philippe Zweifel) (2016)
- Mein Kopf gehört mir (Miriam Meckel) (2018)
- Hände weg vom Gehirn! (Annett Stein) (2018)
- «Wir sind längst Cyborgs» (Miriam Meckel, Judith Wittwer) (2018)
- Im Grunde gut - Eine neue Geschichte der Menschheit (Rutger Bregman) (2019)
- Von der Steinzeit ins Internet - Der analoge Mensch in der digitalen Welt (Lutz Jäncke) (2021)
- «Wir sind Sklaven unserer Reize» (Lutz Jäncke, Barbara Reye) (2021)