
Digitale Technologien zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens kommen in diversen Facetten auf den Markt und werden in unterschiedlichen Lebenslagen eingesetzt. Auch Senior*innen greifen für Vorsorge, für Diagnostik und Therapie sowie im Sinne einer Wohnraumassistenz auf digitale Technologien zurück. Dabei unterscheiden sich ihre Praktiken in manchen Aspekten von jenen jüngerer Nutzer* innen, was u.a. durch die Anforderungen und Idealen des Alterns provoziert wird, wodurch spezifische Praktiken attraktiver als andere erscheinen. Außerdem resultiert aus der spezifischen Machart der Technologien, die durch jüngere Menschen konzipiert und insofern ausgehend von deren Bedarfen und Idealen entworfen sind, manche Komplikationen für die täglichen Praktiken von Senior*innen. Erschwert wird der Zugang zu digitalen Technologien außerdem aufgrund altersbedingter Prädispositionen und damit zusammenhängender sozialer Positionierungen, die spezifische Lebensentscheidungen logischer machen als andere und damit darüber entscheiden, ob sich digitale Gesundheitstechnologien überhaupt anbieten. Mit der Perspektive einer sozialen Gerontologie wird anhand dreier Beispiele digitaler Gesundheitstechnologien (a. Wearables, b. Technologien für das Monitoring bei chronischen Erkrankungen und c. ambient assisted living Technologien) der Zusammenhang zwischen Altersdiskursen, der Nutzung digitaler Technologien und (gesundheitlicher) Ungleichheit thematisiert.