In der vorliegenden Arbeit wird die Ansicht vertreten, dass e-Learning im schulischen
Unterricht dann erfolgreich implementiert werden kann, wenn auf Kontextbedingungen
verstärkt geachtet wird. Diese Kontexte sind zunächst in e-Learning-relevante
schulorganisatorische Maßnahmen (z.B. Qualitätssicherung) eingebettet und setzen flexible
Formen der Lehreraus- und -fortbildung als Grundbedingung der wirksamen Etablierung
solcher Kontexte voraus. Dann werden Typen des e-Learning-Einsatzes als Rahmenziele
besprochen. Diese Typen stellen allgemeine schulische Entwicklungsszenarien mit
kontinuierlich steigendem Innovationspotential dar. Die spezifischen komplexen e-Learning-
Ziele definieren sich über unterrichtliche Anwendungsgebiete (z.B. fachbezogene
Problemlösungen) und Unterrichtsformen (z.B. Einzelarbeit), wobei auf der Basis von
unterschiedlichen Medien (z.B. Arbeitsblättern) verschiedene lernrelevante Aktivitäten (z.B.
Aufgaben bearbeiten) durchgeführt werden. Schließlich wirken konkrete Lehrmethoden in
Interaktion mit e-Learning besonders lernförderlich, was wirksame lernnahe Kontexte
realisiert. Dabei spielen Unterrichtsskripts, Problembasiertes Lernen, die selbstständige
Gestaltung von Lernumgebungen, selbstinstruktive Lehrtexte, Online-Aufgaben in
Kombination mit Schulbüchern und spezielle motivational-emotionale Lehrstrategien eine
wichtige Rolle. Im Diskussionsteil wird die Ansicht vertreten, dass innovative e-Learning-
Maßnahmen nur dann implementiert werden können, wenn sie gleichzeitig die Entlastung von
Handlungsdruck für Lehrer leisten.
From Hermann Astleitner in the text Wie bringt man Lehrer/innen und Schüler/innen zum e-Learning? (2005)