
Die Wissenschaftstheorie und die Philosophie haben seit den 1990er Jahren begonnen, für die Technikwissenschaft zu leisten, was sie im 20. Jahrhundert für die Naturwissenschaft bereits geleistet haben — eine Klärung der inneren Struktur des technischen Wissens. Dabei hat sich gezeigt, dass die Kunst zu konstruieren, zu bauen und Prozesse und Eigenschaften für Ziele zu nutzen, inhaltlich und strukturell über das naturwissenschaftliche Wissen hinausgeht. Eine Eigenschaft wird erst dann zu einer technischen Funktion, wenn sie brauchbar hinsichtlich eines Zweckes gedeutet und interpretiert werden kann. Diese Interpretation ist nicht deduktiv bestimmbar, sondern vom Interesse desjenigen, geleitet der etwas bauen will. Damit geht eine Theorie des technischen Wissens über das hinaus, was wir von naturwissenschaftlichen Theorien her kennen.