
In einem Handbuch über Kinder und Medien soll das Stichwort "Kinderwelten" vor allem signalisieren, dass die modernen Medien, trotz der immensen Bedeutung, die ihnen in den letzten Jahrzehnten zugewachsen ist, nicht konkurrenz- und alternativlos die » Landkarten der Bedeutung « heutiger Kinder bestimmen. Zu definieren, was Kinderwelten ausmacht, ist nicht ganz einfach, im Rahmen dieses Artikels auch nicht notwendig. Es dürfte vertretbar sein, sie zunächst unkompliziert als Domänen zu betrachten, als
Bereiche, in denen sich Kinder besonders gut auskennen, besonders gern aufhalten und besonders engagiert betätigen. Dass es sinnvoll ist, über die Fragestellungen und Akzentsetzungen der zeitgenössischen Medienforschung hinaus zu schauen, zeigt sich, wenn man einen Blick auf neuere Entwicklungen in den Sozial- und Kulturwissenschaften wirft. Nimmt man die letzten zwanzig Jahre ins Visier, dann stößt man nicht zuletzt auf eine Vielzahl von "turns", von Paradigmenwechseln. Da sind - um einige der wichtigsten zu nennen - der "practice turn", der "spatial turn", der "body turn" und der "turn to things" Diese "turns" sind nicht unumstritten.