
Der Begriff Digital Literacy' wird zurückgeführt auf Paul Gilster, der 1997 ein Buch mit ebendiesem Titel veröffentlichte
(vgl. Bawden 2008; S. 18). Im Deutschen ist eine begriffliche Ausdifferenzierung von Medienkompetenz auf die digitale Technik
noch wenig gebräuchlich, der Europäische Rat (2006) verwendet statt der direkten Übersetzung mit digitaler Kompetenz den Begriff
Computerkompetenz'. Mit der Rede von Digital Literacies im Plural wird der Diversifizierung von Kompetenzformen Ausdruck
gegeben, die sich dann zeigt, wenn man die Erscheinungsweisen von Medienkompetenz und die Ansprüche an sie empirisch betrachtet.
Insofern markiert die Rede von Digital Literacies sozusagen eine empirische Wende' im Kompetenzdiskurs, oder genauer nach
Roth eine realistische Wendung' (ders. 1963, S. 117; zit. n. Tenorth 2007; S. 107), welche der Vielfalt von Computerkompetenzen
Rechnung trägt.