2020 war das Jahr, in dem sich offenbarte, wie weitverbreitet magisches Denken in der Bevölkerung ist: Die Wissenschaft liege falsch, Covid-19 sei nicht schlimmer als eine Grippe. Es war das Jahr, in dem der Präsident der Vereinigten Staaten mutmasste, vielleicht müsse man Bleichmittel trinken, um das Virus zu besiegen. Es war das Jahr des Verschwörungsglaubens.
Das Jahr, in dem viele Menschen überzeugt waren, die Pandemie sei eine Erfindung, um eine Diktatur einzuführen. Oder um uns mit der Impfung einen Chip einzupflanzen.
Was sind Verschwörungstheorien eigentlich? Warum haben so viele Menschen das Bedürfnis zu glauben, dass der Lauf der Dinge einem geheimen Plan folgt? Und ist das überhaupt schlimm? Gibt es Elemente, welche die Gläubigen in ihrer Unterschiedlichkeit verbinden? Und wann kippt man selbst von der kritischen Bürgerin zur Verschwörungsgläubigen?
Diesen Fragen sind wir in den letzten Monaten nachgegangen. Und wir haben in den nächsten Wochen Antworten für Sie.
From Daniel Ryser, Olivier Würgler in the text Verschwörungsglaube - woher er kommt, wie er wirkt, was er anrichtet (2021)