
Viele Messvorgänge sind in unserem Alltag bereits so selbstverständlich,
dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Wir stehen morgens auf und
schauen auf die Uhr, messen also die Zeit. Wir fahren mit dem Auto ins
Büro oder auf die Universität und stellen auf dem Tachometer die Geschwindigkeit
unseres Fahrzeugs fest.
Die Abbildung der Zeit auf eine für den Menschen einfach beobachtbare
und somit objektivierbare Größe – die Stunden-, Minuten- und Sekundenanzeige
auf einer Uhr – ist sicherlich eine Leistung, die hervorgehoben werden
muss. Aber auch andere Messwerkzeuge, wie z.B. die Temperaturskala,
haben eines gemeinsam: Sie übertragen Informationen, die dem Menschen
nicht bzw. nur indirekt oder unpräzise zur Verfügung stehen, auf leicht ablesbare
Instrumente. Diese Instrumente nennen wir Skalen.
Friedrichs (1990, S. 97) versteht unter Messung „die systematische Zuordnung
einer Menge von Zahlen oder Symbolen zu den Ausprägungen
einer Variablen. Die Zuordnung sollte so erfolgen, dass die Relationen
unter den Zahlenwerten den Relationen unter den Objekten entsprechen.”
In den folgenden Abschnitten wollen wir uns mit den zentralen Begriffen
im Vorfeld der Datensammlung beschäftigen. Dabei werden wir der
Frage nachgehen, wie die uns vorliegende Realität für unsere Forschungszwecke
systematisiert und messbar gemacht werden kann.