Seit längerer Zeit gibt es Studien, welche zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Hochschulstudium zu ergreifen, von
der Distanz zur nächstgelegenen Hochschule beeinflusst wird. In dieser Studie wird neu gezeigt, dass die Distanz zur
nächstgelegenen Hochschule auch einen Einfluss auf die Fächer- und Institutionenwahl hat. Diese Befunde sind auch
deshalb interessant, weil der Distanzeffekt bei diesen Fragestellungen einem deutlich kleineren Endogenitätsrisiko unterliegt
als bei der Analyse der Studierneigung. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass bei Studierenden aus der obersten
sozioökonomischen Schicht das Studierverhalten nicht durch die Distanz beeinflusst wird, was als weiteres Indiz dafür
gewertet werden kann, dass die Distanz zu einer Hochschule tatsächlich ein Ausdruck unterschiedlicher Kosten eines
Studiums ist.
Von Stefan Denzler, Stefan C. Wolter im Text Wenn das Nächstgelegene die erste Wahl ist (2010)