
Tagging ermöglicht den Internetnutzern ihre Foto-, Video- oder Textbeiträge im Internet selbst zu verschlagworten. Die Tags machen diese Beiträge sowohl für den Nutzer selbst als auch für alle anderen Nutzer auffindbar. Das Prinzip des Social Taggings machte den weltweiten Erfolg von Diensten wie YouTube, Flickr und Delicious erst möglich. Keiner dieser drei Dienste ist auch nur zehn Jahre alt, aber sie haben bereits unsere Art, wie wir das Internet verwenden, nachhaltig verändert. Online-Communities filtern mithilfe von Social Tagging-Systemen Informationen. Sie übernehmen klassische Bibliotheksaufgaben im Internet. Social Tagging-Systeme sind in hohem Grade angepasst an die Strukturen des Internets, insbesondere am Web 2.0. Sie liefern oft schneller als andere Medien die aktuellsten Informationen und halten auch Schritt mit dem weiterhin rasanten Wachstum des Internet. Gemessen an den Besucherzahlen könnte man etwas provokativ fragen: Verschlagworten Internetnutzerinnen erfolgreicher als Bibliothekarinnen?
Bei der Erschliessung grosser Informationsbestände standen bis heute zwei Verfahren im Vordergrund: Klassifikation durch Profis und algorithmische Indexverfahren. Neu dazu gesellt sich Social Tagging. Der Beitrag zeigt Vor- und Nachteile der drei Erschliessungsarten auf. Schwerpunkt dabei sind die Social Tagging-Dienste. In Zukunft werden zudem hybride Erschliessungsmechanismen noch stärker zunehmen. Zu den Aufgaben der Bibliothek gehört die Förderung der Informationskompetenz. Deshalb müssen sich Bibliotheken mit allen Arten der Informationserschliessung auseinander setzen.