
Der Beitrag berichtet von einem Forschungsprojekt, das 300 Kinder und Jugendliche im
Umgang mit Buch und Computer untersucht hat. Fundus der Beobachtung waren die
Lesetagebücher, welche die Kinder und die Jugendlichen während zwei Jahren kontinuierlich
führten, in welchen sie ihre Lese- und Medienerfahrungen in eigenen Texten erzählend
rekapitulierten, mit eigenen Imaginationen ergänzten und weiter erzählten oder
kommentierten. Das grosse Korpus «Lesetagebücher» mit insgesamt 7511 Texten verlangte
zum einen quantitative Verfahren, die einen Überblick über die Aktivitäten aller Beteiligten
erlauben, zum anderen aber auch qualitative Analysen, mit denen die subtilen Beziehungen
zwischen der Medien- und Textrezeption und der eigenen produktiven Tätigkeit der Einzelnen
in den Blick geraten konnten. Zusammen mit der Fragestellung und der Untersuchungsanlage
soll dieser mehrfache Forschungszugriff hier kurz veranschaulicht werden2