Daten lassen sich immer weniger dauerhaft anonymisieren
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Definitionen
Allerdings
bestehen im Zeitalter von Big Data immer mehr Zweifel, ob sich Daten dauerhaft anonymisieren lassen, weil
durch die Kombination verschiedener Datensätze immer die Möglichkeit einer Re-Identifikation besteht.
Von Florent Thouvenin, Alfred Früh, Aurelia Tamò-Larrieux im Buch Daten in der Bildung - Daten für die Bildung (2019) im Text Rechtliche Konzepte Bemerkungen
Selbst eine Anonymisierung oder Pseudonymisierung kann in manchen
Fällen nicht ausreichend sein, weil durch geschickte Auswertung der individuellen
Datenspuren auf einzelne Personen rückgeschlossen werden kann, wie z. B. Korayem
und Crandall (2013) zeigen konnten.
Von Philipp Krieter, Andreas Breiter im Buch Studierende - Medien - Universität (2020) im Text Digitale Spuren von Studierenden in virtuellen Lernumgebungen Daten zu anonymisieren scheint trivial: Damit man Personen nicht identifizieren kann, entferne man schlicht Angaben wie Namen, Ausweisnummern et cetera aus dem Datensatz. Das reicht aber in der Regel nicht aus, denn in den verbleibenden Informationen finden sich mitunter Kombinationen, die sich weiterhin Individuen zuordnen lassen. Die US-Wissenschaftlerin Latanya Sweeney zeigte zum Beispiel, dass sich über die Kombination von Postleitzahl, Geburtsdatum und Geschlecht ungefähr 87 Prozent aller US-Amerikaner eindeutig identifizieren lassen – ganz ohne Namen.
Von Sylvester Tremmel im Text Die K-Frage (2020) Zitationsgraph
6 Erwähnungen
- Revisiting the Uniqueness of Simple Demographics in the US Population (Philippe Golle) (2006)
- Robust De-anonymization of Large Sparse Datasets (Arvind Narayanan, Vitaly Shmatikov) (2008)
- Daten in der Bildung - Daten für die Bildung - Grundlagen und Ansätze zur Entwicklung einer Datennutzungspolitik für den Bildungsraum Schweiz (educa.ch Schweizerisches Medieninstitut für Bildung und Kultur) (2019)
- Rechtliche Konzepte (Florent Thouvenin, Alfred Früh, Aurelia Tamò-Larrieux)
- Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl - Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können (Katharina A. Zweig) (2019)
- Die K-Frage - Wie man Daten richtig anonymisiert (Sylvester Tremmel) (2020)
- Studierende - Medien - Universität - Einblicke in studentische Medienwelten (Sandra Hofhues, Mandy Schiefner, Sandra Aßmann, Taiga Brahm) (2020)
- Digitale Spuren von Studierenden in virtuellen Lernumgebungen (Philipp Krieter, Andreas Breiter)