Lehrpläne sind sprachlastig
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Bemerkungen
Unsere Schulbildung, mit Wortsprachen stets gewandt,
verhält sich zu Wissenschaftssprachen spröde. Wohl passieren
tolle Affären zwischen Schule und Physik, zwischen
Unterricht und Robotik. Im Normalfall hat der Geist der
modernen Welt wenig zu lachen, er ist Pflicht, nicht Kür,
mag sein, er ist selber schuld, vielleicht hat er, anders als
Literatur, kaum Humor, jedenfalls kriegen noch heute junge
Leute die Matura, ohne je Adam Smith oder Carl Friedrich
Gauss oder Charles Darwin oder Sigmund Freud oder Albert
Einstein gelesen zu haben (von Alan Turing zu schweigen).
Nichts gegen Goethes „Leiden des jungen Werther“, doch
Goethe kritisierte als erster den Mangel an Welthaltigkeit
in der Bildung. Es ist eine Frage nicht des Fächer-Kataloges,
sondern des „Geistes“. Eine Frage des Weltinteresses. Die
sprachlich-musische Bildung muss einsehen: Sie hat kein
Monopol auf „Geist“. Im Prozess der Moderne zieht auch
der „Geist“ weiter, er bewegt sich schon heute inspirierter
auf informatischen Arealen als auf manch klassischen
Parzellen. So wie „Kultur“ ihre herkömmliche Produktion
in symbolischen Kunstwerken (Musik, Malerei, Literatur)
längst gesprengt hat und kräftig mitwirkt an „künstlichen“
Welten, die oft realer werden als manchen lieb ist.
Von Ludwig Hasler im Text Informatik und Bildung - eine philosophische Annäherung (2013) Zitationsgraph
4 Erwähnungen
- Der gute Schüler von heute ist ein Mädchen (Remo Largo, Martin Beglinger) (2008)
- Bildung am Gymnasium (Franz Eberle, Christel Brüggenbrock) (2013)
- Informatik und Bildung - eine philosophische Annäherung (Ludwig Hasler) (2013)
- Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt (Beat Döbeli Honegger) (2016)
- 6. Wozu Informatik? (2016)