
Die Theorie der Informatik steht und entwickelt sich im Spannungsfeld zwischen formalem Modell und nichtformaler Wirklichkeit [Zemanek 1989]. Das Verständnis und die bewußte menschengerechte Gestaltung des Verhältnisses von technischem Automaten und schöpferisch tätigem Menschen, von formalem Modell und der nichtformalen natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt wird gegenwärtig immer deutlicher als das philosophische, theoretische und methodologische Grundproblem der Informatik erkannt. Das kritiklose Akzeptieren der Welt des technischen Automaten als Modell für die gesamte Wirklichkeit erweist sich zunehmend als gefährlicher Irrtum. Der Mensch hat den Unterschied zwischen formalem Modell (programmierter Struktur) und der tatsächlichen Dynamik und Mannigfaltigkeit des natürlichen und gesellschaftlichen Lebens zu überwinden.