«Mutmaßungen über Mediendynamiken»Zur Logik medienkultureller Entwicklungen
Rainer Leschke
Zu finden in: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive (Seite 57 bis 72), 2014
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Zusammenfassungen
Rainer Leschke analysiert Modelle der Medienimplementation und Mediendynamik,
um der Logik medienkultureller Entwicklungen nachzugehen, welche Bildungsprozesse
tangieren. Aus der Darlegung von Phänomenen und Effekten, welche der
Mediendynamik geschuldet sind, erweist sich ein Festhalten an binären Gegensatzverhältnissen
neuer und alter Medien als obsolet. Erst die Erkenntnis, dass wir es
mit postkonventionellen Mediensystemen zu tun haben, lässt diesen Komplexitäten
entsprechende Beurteilungen, Bewertungen und Positionierungen im Feld pädagogischen
Handelns inden.
Von Petra Missomelius, Wolfgang Sützl, Theo Hug, Petra Grell, Rudolf Kammerl im Buch Freie Bildungsmedien und Digitale Archive (2014) im Text Editorial Dass Mediensysteme sich entwickeln, ist nicht nur bekannt, sondern Anlass für
z.T. durchaus erbitterte medienkulturelle Debatten. Mediendynamiken werden
für großlächige kulturelle Verschiebungen und Brüche verantwortlich gemacht
und stimulieren genauso gut Katastrophen- wie Erlösungsdiskurse und in beiden
Fällen sind es nicht zuletzt Pädagogen, die sich engagieren und dieses offenbar
nicht ohne Grund. Denn Bildungsprozesse scheinen in besonderer Weise von
Mediendynamiken tangiert zu werden. Mediendynamiken stellen daher in einem
außergewöhnlichen Maß auch eine pädagogische Herausforderung dar. Und auf
einen solchen strukturellen Stress wird nicht selten vergleichsweise schematisch
und mit aufgeregten Vereinfachungen reagiert.
Dabei sind die Prozesse, die da stattinden, zum Teil bekannt und zugleich ziemlich komplex. Zunächst einmal sind zwei Aspekte zu unterscheiden, die in der Diskussion immer wieder vermengt werden: nämlich der Prozess der Implementation neuer Medien in ein gegebenes Mediensystem einerseits und die Relation von traditionellem und neuem Mediensystem andererseits. Es ist also die Frage nach der Bewegungsart von Mediendynamiken von der der Richtung und Effekte solcher Bewegungen zu differenzieren. Über die Bewegungsart und die in diesen Prozess verstrickten Akteure ist durchaus einiges bekannt, wiewohl es die Betroffenen eher selten zur Kenntnis zu nehmen plegen, über das Verhältnis unterschiedlicher Medienkulturen zueinander hingegen weiß man eher wenig und daran entzünden sich dann naturgemäß auch ziemlich wilde Spekulationen. Dass die Relation von traditionellem und aktuellem Mediensystem zudem recht widersprüchlich und keineswegs einfach ausfällt, sorgt dafür, dass diese Phantasien dann ins Kraut schießen, denn für nahezu jede Hypothese inden sich die nötigen Belege. Umgekehrt hat sich noch jegliche vorschnell universalisierte und d.h. auf das gesamte Mediensystem hochgerechnete Hypothese als falsch erweisen lassen. Ziel des Beitrags ist es daher, Modelle der Medienimplementation und Mediendynamik zu analysieren, die letztlich die Voraussetzung bildungstheoretischer Entscheidungen und normativer Urteile sind.
Von Rainer Leschke im Buch Freie Bildungsmedien und Digitale Archive (2014) im Text «Mutmaßungen über Mediendynamiken» Dabei sind die Prozesse, die da stattinden, zum Teil bekannt und zugleich ziemlich komplex. Zunächst einmal sind zwei Aspekte zu unterscheiden, die in der Diskussion immer wieder vermengt werden: nämlich der Prozess der Implementation neuer Medien in ein gegebenes Mediensystem einerseits und die Relation von traditionellem und neuem Mediensystem andererseits. Es ist also die Frage nach der Bewegungsart von Mediendynamiken von der der Richtung und Effekte solcher Bewegungen zu differenzieren. Über die Bewegungsart und die in diesen Prozess verstrickten Akteure ist durchaus einiges bekannt, wiewohl es die Betroffenen eher selten zur Kenntnis zu nehmen plegen, über das Verhältnis unterschiedlicher Medienkulturen zueinander hingegen weiß man eher wenig und daran entzünden sich dann naturgemäß auch ziemlich wilde Spekulationen. Dass die Relation von traditionellem und aktuellem Mediensystem zudem recht widersprüchlich und keineswegs einfach ausfällt, sorgt dafür, dass diese Phantasien dann ins Kraut schießen, denn für nahezu jede Hypothese inden sich die nötigen Belege. Umgekehrt hat sich noch jegliche vorschnell universalisierte und d.h. auf das gesamte Mediensystem hochgerechnete Hypothese als falsch erweisen lassen. Ziel des Beitrags ist es daher, Modelle der Medienimplementation und Mediendynamik zu analysieren, die letztlich die Voraussetzung bildungstheoretischer Entscheidungen und normativer Urteile sind.
Dieses Kapitel erwähnt ...
Personen KB IB clear | Umberto Eco , Marshall McLuhan , Evgeny Morozov | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Bildungeducation (Bildung) , Medienmedia | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Er hat Dieses Kapitel einmalig erfasst und bisher nicht mehr bearbeitet. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.