/ en / Traditional / help

Beats Biblionetz - Texte

In der 'Concorde-Falle': Festhalten an unnötigen Reformen

Roland Reichenbach
Zu finden in: Wissen, Was Wirkt (Seite 257 bis 268), 2012
Erste Seite des Textes (PDF-Thumbnail)
Diese Seite wurde seit 10 Jahren inhaltlich nicht mehr aktualisiert. Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.

iconZusammenfassungen

Wissen, Was WirktSpätestens seit Charles E. Lindbloms Science of 'Muddling Through' (1959) gibt es gute Gründe für die Ansicht, dass rationale Entscheidung und Steuerung von Organisationen nur begrenzt möglich sind. Die zahlreichen Erfahrungen mit nichtintendierten Handlungsfolgen bzw. zweckwidrigen Effekten zielgerichteter Handlungen sollten für die diversen Steuerungsproblematiken auch im Bildungsbereich sensibel gemacht haben, würde man meinen (sofern man noch pädagogisch denkt und also kontrafaktisch an das individuelle und auch kollektive Lernen glaubt). Rational ist es, Fehlentwicklungen so weit wie möglich zu korrigieren und zu versuchen, ihre Ursachen aufzuheben. Wenn man merkt, dass man in die falsche Richtung schreitet, sollte man die Richtung ändern. Vielleicht muss man auf den alten Weg zurückkehren, wenn sich dieser im Rückblick, wenn nicht unbestritten großartig, aber nun doch als der bessere Weg herausgestellt hat. Eine mehr oder weniger bewährte Strategie wieder aufzunehmen, nachdem man - wie viele Zeitgenossen auch - eine andere gewählt hatte, von welcher mittlerweile auch fast alle wissen, dass sie nicht zum Ziel führt, ist weder eine Schande noch romantisch, konservativ oder ewiggestrig, sondern vernünftig. Auch wenn die sogenannte Input-Steuerung ihre Probleme hat, so sollte man nach den in vielerlei Hinsicht im Grunde einfach misslungenen Versuchen der Output-Steuerung wieder zur Input-Steuerung zurückkehren - dies würde ich rational nennen. Die negativen Nebeneffekte der Output- Steuerung auf allen Ebenen des Bildungssystems und vor allem auch in der Forschung sind nicht von der Hand zu weisen. Einmal könnte Europa wirklich von den USA lernen, nämlich hinsichtlich dessen, was man nicht kopieren und wie man es nicht machen sollte (vgl. Lind 2009). Das wäre 'evidenzbasierte' Bildungspolitik! Evidenz ist nämlich nicht das, was Forschung und Evaluation hervorbringen, sondern das, was auch Forscher/innen und Evaluatoren/innen als Grenzen ihrer Bemühungen zu akzeptieren haben.
Von Roland Reichenbach im Buch Wissen, Was Wirkt (2012) im Text In der 'Concorde-Falle': Festhalten an unnötigen Reformen

iconDieses Kapitel erwähnt ...


Begriffe
KB IB clear
Bildungspolitikeducation politics, EuropaEurope, Evaluationevaluation, Lernenlearning, Politikpolitics

iconTagcloud

iconAnderswo finden

icon

iconVolltext dieses Dokuments

Auf dem WWW In der 'Concorde-Falle': Festhalten an unnötigen Reformen: Artikel als Volltext bei Springerlink (lokal: PDF, 245 kByte; WWW: Link OK 2020-11-28)

iconAnderswo suchen  Auch im Biblionetz finden Sie nicht alles. Aus diesem Grund bietet das Biblionetz bereits ausgefüllte Suchformulare für verschiedene Suchdienste an. Biblionetztreffer werden dabei ausgeschlossen.

iconBeat und dieses Kapitel

Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Er hat Dieses Kapitel einmalig erfasst und bisher nicht mehr bearbeitet. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.

iconBiblionetz-History Dies ist eine graphische Darstellung, wann wie viele Verweise von und zu diesem Objekt ins Biblionetz eingetragen wurden und wie oft die Seite abgerufen wurde.