

Sabine hat die Schnauze gestrichen voll. Sie surft durchs Internet, um dem Internet zu entkommen. So googelt sie die Begriffe „Kloster“ und „Ruhe“ und lernt in der Online‐Ausgabe der ZEIT Bruder Rudolf Leichtfried kennen. Er gehört zum Kapuzinerkloster Irdning im Ennstal, bietet Schweigetage an und spricht Sabine aus der Seele: „Es geht um die Frage, was von einem selbst übrig bleibt, wenn alle Einflüsse von außen wegfallen.“ Dazu sagt der Pater: „Man wird mit seinem Innersten konfrontiert, mit den Sehnsüchten, den verborgenen Wünschen und auch mit den dunklen Seiten“ [1]. Ob das Sabine wirklich will, ihre dunklen Seiten entdecken? Also weitergoogeln: Im Schweizer Jura tauchen Ferienwohnungen auf, die sich in „Oasen der Entschleunigung“ verwandelt haben; Schweige‐Retreats versprechen absolute Ruhe im digitalen Sturm – und Sabine stößt auf die Information, dass Meditation nachweislich Immunsystem, Herz und Kreislauf stärkt sowie Angstzustände mildert.