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Zusammenfassungen
Wird ein
Beitrag in der einschlägigen Logik einer Evidenzstudie erstellt, enthält er also die wichtigsten Ingredienzien
empirischer Forschungsberichte, wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit veröffentlicht und von
der Mehrzahl der Leserschaft kritiklos hingenommen. Das Rezept für ein erfolgreiches Untersuchungsdesign ist
dabei gemäß Evidenzparadogma (vgl. Koch & Ellinger 2016) denkbar einfach: Man nehme zentrale
„qualitätstragende“ Schlag- und Signalwörter in ausreichender Menge, verwende reichlich einschlägige
Messwertangaben in Abbildungen oder Tabellen und garniere das Ganze mit vielversprechenden Zitationen und
internationalen Kooperationen. Selbst wenn der entstandene Artikel dann – wie der unsrige – inhaltlich das
Prädikat "kompletter Unsinn" verdient, wird er anstandslos veröffentlicht und wohlwollend diskutiert werden, so
unsere Vermutung.
Von Stephan Ellinger, Katja Koch im Text Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? (2016) Im letzten Heft der Zeitschrift für Heilpädagogik (11/2016) ist folgender Artikel erschienen: Stephan Ellinger &
Katja Koch. Förderung sozial benachteiligter Kinder durch Förderung mathematischer Vorläuferfähigkeiten –
Evaluation des Förderprogrammes „Kuno bleibt am Ball (KUBA)“, Seite 513-525.
Hand auf´s Herz: Was haben Sie sich gedacht, als Sie den Text lasen? Ist Sonderpädagogik auf einem guten Weg, wenn immer mehr standardisierte Programme, nunmehr auch zur Förderung von benachteiligten Kindern, entwickelt werden? Ganz ehrlich? Wir sind vom Gegenteil überzeugt. Und wir nehmen eigentlich auch an, dass Sie sich gewundert haben über einen Text, der Ihnen ernsthaft ein sog. Evidenzbasiertes Förderprogramm für sozial benachteiligte Kinder "verkaufen" wollte. Denn: Eine standardisierte Förderung, die individuelle Folgen von sozialer Benachteiligung angeht, kann es gar nicht geben. Diese Idee ist in sich widersinnig. Unser Bericht über die Evaluation von KUBA war demzufolge von der ersten Zeile bis zur letzten Zahl frei erfunden. Es handelt sich um nichts anderes als um einen Fake.
Von Stephan Ellinger, Katja Koch im Text Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? (2016) Hand auf´s Herz: Was haben Sie sich gedacht, als Sie den Text lasen? Ist Sonderpädagogik auf einem guten Weg, wenn immer mehr standardisierte Programme, nunmehr auch zur Förderung von benachteiligten Kindern, entwickelt werden? Ganz ehrlich? Wir sind vom Gegenteil überzeugt. Und wir nehmen eigentlich auch an, dass Sie sich gewundert haben über einen Text, der Ihnen ernsthaft ein sog. Evidenzbasiertes Förderprogramm für sozial benachteiligte Kinder "verkaufen" wollte. Denn: Eine standardisierte Förderung, die individuelle Folgen von sozialer Benachteiligung angeht, kann es gar nicht geben. Diese Idee ist in sich widersinnig. Unser Bericht über die Evaluation von KUBA war demzufolge von der ersten Zeile bis zur letzten Zahl frei erfunden. Es handelt sich um nichts anderes als um einen Fake.
Dieser Text erwähnt ...
Personen KB IB clear | Stephan Ellinger , Katja Koch | |||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Drittmittel , Evaluationevaluation , Heilpädagogik , Pädagogik / Erziehungswissenschaft , Wissenschaftscience | |||||||||||||||||||||||||||
Texte |
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Zitationsgraph
1 Erwähnungen
- Erläuterungen zum KUNO-Fake und dessen Rezeption (Stephan Ellinger)
Volltext dieses Dokuments
Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht?: Artikel als Volltext (: , 135 kByte; : Link unterbrochen? Letzte Überprüfung: 2020-11-28 Letzte erfolgreiche Überprüfung: 2017-05-05) |
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Beat und dieser Text
Beat hat Dieser Text während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.