
Computerspiel-Modding dürfte zu den prägnantesten Formen zeitgenössischer partizipativer Medienkulturen gehören. Als Mod (Modification) kann im Grunde jede Veränderung oder Erweiterung von Levelstrukturen, Figuren, Items, Sounds oder Regelwerken eines Computerspiels gelten, die von Hobbyentwicklern (oder selten auch von professionellen Spieldesignern) erstellt und üblicherweise über das Internet kostenlos verbreitet wird. So kann Modding als community-based creative design einerseits geradezu als ein Paradebeispiel für digitale Partizipation gesehen werden, andererseits gehen die modding scenes aber häufig über 'klassische' Formen partizipativer Medienkulturen hinaus, denn viele Mod- Communities lassen sich nicht einfach als Gruppierungen von Hobbyprogrammierern hinreichend beschreiben, sondern müssen innerhalb eines komplexen Netzwerks aus Community- und Herstellerinteressen betrachtet werden. Ein Schwerpunkt des Betrags liegt dabei auf der Analyse von Modding-Tools, insb. Leveleditoren, die die entscheidenden technischen Schnittstellen zwischen Entwicklern und Communities bilden.