
Im Kontext der Debatte um den 'Aufstieg der Netzwerkgesellschaft' (
Castells 1996) und die Notwendigkeit einer 'Soziologie der Flüsse' für das 21. Jahrhundert (
Urry 2000) möchte ich mich in diesem Aufsatz auf das Wesen und die Bedeutung von Orten, sowie auf die Beziehung zwischen Orten, in der heutigen sozialen Welt konzentrieren. Wie also können wir Ort in einer Welt der Ströme - mitunter der Informationsströme, die durch die modernen Medien gefördert werden - konzeptualisieren? Welche Rolle spielen Medien, neben anderen Institutionen und Technologien, für die Transformation von Ortserfahrungen, die Erfahrung von Lokalität und für die Schaffung neuer Arten sozialer Interaktionssituationen? Der Versuch, diese Fragen zu beantworten, führt uns in eine anspruchsvolle Diskussion der Thesen verschiedener Sozial-und Kommunikationstheoretiker. Zunächst müssen einige Aspekte der Arbeiten von Manuel Castells und John Urry betrachtet werden. Denn beide werfen in ihren Darstellungen des globalen sozialen Wandels wichtige Fragen über Medien, Ströme und Orte auf. Daraufhin gehe ich auf die Arbeiten von Doreen Massey (vgl. besonders
Massey 1995), (
1985),
1994 und (
1996) ein, die Orte jeweils als permeabel, marginalisiert oder pluralisiert konzipieren.