Wir lernen am besten in unserer natürlichen Umgebung, denn dort können wir miteinander interagieren, unseren Handlungen folgen klare Konsequenzen und wir finden uns darin wieder. Doch wie lernt man, mit Dingen umzugehen, die unsichtbar sind? Wie werden Szenarien trainiert, in denen Fehlverhalten mit gesundheitlichen Schäden oder schlimmstenfalls dem eigenen Tod beziehungsweise dem Tod anderer Menschen einhergeht? Wie wird das richtige Verhalten für Situationen gelernt, die fast nie auftreten und dennoch möglich sind? Als Antwort auf diese und viele weitere Fragen wird in diesem Kapitel das Lernen mit Simulationen und simulierten Welten vorgestellt. Diese Methode gewann in den letzten Jahren nicht nur aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit an Bedeutung. Sie ermöglicht darüber hinaus auch das Training aller oben beschriebenen Szenarien. Die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten virtueller Lernumgebungen zeichnen sich immer deutlicher ab, denn Simulationen und simulierte Welten sind flexibel anwendbar. Dieses Kapitel vermittelt grundlegende Kenntnisse zum Lernen mit Simulationen und simulierten Welten. Dazu werden zunächst die Begriffe 'Serious Gaming' sowie 'immersive Lernumgebungen' eingeführt. Anschließend stehen sowohl pädagogische und psychologische als auch technische Prinzipien des Lernens mit Simulationen thematisch im Mittelpunkt. Am Ende des Kapitels soll verständlich sein, was getan wird, damit virtuelle Welten der Realität so nah wie möglich kommen, und auf welche Art und Weise diese Methode in Lernprozesse einbezogen wird.
Von Susan Jolie, Uwe Katzky, Klaus Bredl, Frank Kappe, Dirk Krause im Buch Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (2011) im Text Simulationen und simulierte Welten - Lernen in immersiven Lernumgebungen