
Der Netzwerkbegriff hat in der sozialwissenschaftlichen Politikforschung eine herausgehobene Bedeutung erlangt. Damit reagieren
Politikwissenschaftler und Soziologen auf die Tatsache, dass politische Willensbildung und Entscheidungs-findung stets eine
Vielzahl von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren ein-binden. Regieren ist eine Sache der politischen Verhandlung und
Abstimmung vielfältiger und widerstreitender Interessen, Argumente oder Bewertungen und damit eine Sache der interorganisationellen
Kooperation und Koordination. In diesem Sinne argumentiert die Forschung, dass man die Struktur eines Politik-feldes und damit
die Logik' der darin entwickelten Politiken adäquat einfangen kann, indem man die Netzwerke, die sich zwischen den beteiligten
politischen Organisationen entwickeln, herausarbeitet und analysiert (Knoke 1990; Weyer 2000).